Bugatti – Sportwagen der Superlative

2019 blickt die Automarke Bugatti bereits auf eine 110-jährige Geschichte zurück. Für den im Elsass ansässigen Fahrzeugbauer waren die Zeiten nicht immer einfach, doch er kann voller Stolz behaupten, bis heute die einzige französische Luxus-Automarke herzustellen. In ihr vereinen sich die Attribute Eleganz, meisterhafte Handwerkskunst, Dynamik und Leidenschaft. Erfahren Sie mehr über das Unternehmen und seine unverwechselbaren Automobile.

Die Unternehmensgeschichte

Die erste Epoche mit Ettore Bugatti

Am 15. September 1881 kam im italienischen Mailand Ettore Arco Isidoro Bugatti zur Welt. Er war der Sohn des begnadeten Designers Carlo Bugatti und gründete 1909 im elsässischen Molsheim eine Automobilfabrik. Zu dieser Zeit gehörte das Elsass noch zum Deutschen Kaiserreich. Das Fahrzeugwerk war für seine herausragende Ingenieurskunst bekannt und erzielte beachtliche Erfolge in frühen Automobilrennen. Höhepunkte waren zwei Doppelsiege im 24-Stunden-Rennen von Le Mans in den Jahren 1937 und 1939. Auf Druck der deutschen Besatzer verkaufte Ettore Bugatti sein Werk in Molsheim jedoch für 150 Millionen Francs an den deutschen Unternehmer und Hersteller von Amphibienfahrzeugen Hans Trippel. Zwar wurde die Fabrik der Familie Bugatti nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zugesprochen, aufgrund fehlender finanzieller Mittel gelang es dem Unternehmen jedoch nicht, an alte Erfolge anzuknüpfen. Im August 1947 starb Ettore Bugatti in Paris an einer Lungenentzündung. Das erste Modell nach seinem Tod, der Bugatti Typ 101, wurde in der Öffentlichkeit nur mit mäßiger Begeisterung angenommen. 1956 stellte das Unternehmen seine Produktion dann schließlich vollständig ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es rund 7900 Fahrzeuge hergestellt. 1963 kaufte Hispano-Suiza den Autobauer auf und benannte sich in Messier-Bugatti um. Das Unternehmen agiert heute unter dem Namen Safran Landing Systems und produziert Zulieferteile für die Luftfahrtindustrie.

Eine neue Ära beginnt

1987 sicherte sich der italienische Automobilhändler Romano Artioli die Bugatti-Namensrechte und gründete das Unternehmen Bugatti Automobili SpA., das seinen Sitz fortan im norditalienischen Campogalliano bei Modena hatte. Zwei Jahre später stellte der Designer der beiden legendären Lamborghini-Modelle Miura und Countach, Paolo Stanzani, Pläne vor, um Bugatti wiederzubeleben. Erstes Ergebnis dieser Pläne war der Bugatti EB110. Der zwischen 1991 und 1995 gebaute und 690.000 DM teure Wagen zählt bis heute zu den fahrsichersten Supersportwagen der Welt. Von dem 540 PS starken Fahrzeug wurden rund 140 Exemplare produziert. Doch 1995 musste das noch junge Unternehmen bereits wieder Konkurs anmelden. Im Mai 1998 sicherte sich VW die Markenrechte an Bugatti und stellte schon wenige Monate später das Viersitzer-Coupé EB118 vor. Der Sportwagen (18 Zylinder) war für einige nachfolgende Modelle richtungsweisend. Bugatti firmiert seitdem unter der Bezeichnung Bugatti Automobiles S.A.S. und hat auch seinen Sitz wieder in Molsheim (Elsass). 2010 gelang dem Bugatti Veyron 16.4 Super Sport ein neuer Geschwindigkeitsweltrekord für straßenzugelassene Seriensportwagen. Das Auto erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 431,072 Stundenkilometern. Der Roadster Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse fuhr im Frühjahr 2013 die schnellste Geschwindigkeit, die jemals mit einem Roadster gemessen wurde: 408,84 Stundenkilometer. Auf der „Auto Shanghai“ wurde die Vitesse World Record Car Edition schließlich erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert. Alle acht Exemplare waren bereits kurze Zeit später ausverkauft.
Bugatti ist derzeit mit rund 30 Händlern in 13 verschiedenen Ländern aktiv.

Der Unternehmensname

Der Unternehmensname bezieht sich auf den einstigen Gründer Ettore Bugatti.

Das Logo

Das Bugatti-Logo zeigt sich oval und in den Farben Rot, Weiß und Schwarz. Auffallend ist die schmale weiße Umrandung mit den 60 eingebetteten roten Punkten. In der Mitte des Logos prangt der Schriftzug Bugatti, darüber zeigen sich die schwarzen Initialen des großen Ettore Bugatti.

Die Kfz-Produktion

Die Marke Bugatti steht für elegante Sportwagen und rasante Rennwagen, aber auch für luxuriöse Oberklassenmodelle. In der Ära um Ettore Bugatti (1909 bis 1963) erhitzten vor allem drei Modelle die Gemüter: der Type-35-Rennwagen, der Type-55-Sportwagen sowie die Luxuslimousine Bugatti Royale. Ettore Bugatti wollten mit dem Royale vor allem die Königshäuser überzeugen, bedingt durch die damalige Weltwirtschaftskrise wurde der Wagen aber kein großer Erfolg. Heute gehört der Royale zu den bekanntesten Klassikern, er ist eines der schwersten und größten Fahrzeuge der Automobilgeschichte.

In der „italienischen Ära“ mit Bugatti Automobili SpA. standen ebenfalls drei Modelle im Vordergrund: der schon erwähnte EB110 GT (1991 bis 1995), von dem etwa 96 Exemplare produziert wurden, der im gleichen Zeitraum produzierte EB 110 Supersport (etwa 32 Exemplare) sowie die Studie EB 112, die auf zwei Einheiten begrenzt war.

Zum Portfolio der aktuellen Volkswagen-Ära zählen der Supersportwagen Veyron, sein Nachfolger Bugatti Chiron (benannt nach dem berühmten monegassischen Rennfahrer Louis Chiron), der Bugatti Divo (benannt nach dem französischen Rennfahrer Albert Divo) und das Einzelstück La Voiture Noire aus dem Jahre 2019, das pünktlich zum 110-jährigen Jubiläum von Bugatti eine Hommage an den Type 57 SC Atlantic sein soll.

Der Sitz und die Produktionsstätten

Der 1998 gegründete Fahrzeughersteller Bugatti Automobiles S.A.S. hat seinen Sitz im französischen Molsheim: dort, wo Ettore Bugatti einst das ursprüngliche Unternehmen gegründet hatte. Produziert wird in Dorlisheim, einer französischen Gemeinde im Arrondissement Molsheim, die nicht weit von der französisch-deutschen Grenze entfernt liegt.

Die Unternehmensbeteiligungen

Die Design- und Namensrechte an Bugatti übernahm 1998 die Volkswagen AG.

Weitere Tätigkeitsfelder

Bugatti Financial Services bietet interessierten Kunden individuelle Finanzierungs- und Leasinglösungen an. Nach dem Kauf steht Bugatti-Besitzern bei allen Fragen rund um die Finanzierung das „Bugatti Financial Services Customer Concierge“-Team zur Verfügung.

Besondere Entwicklungen und technische Innovationen

Einen vollelektrischen Bugatti Chiron gibt es als Einzelstück bereits: allerdings nur aus Lego-Bausteinen. Etwa eine Million LEGO-Technik-Teile wurden für das Fahrzeug in Originalgröße verbaut. Auf ein „echtes“ Elektroauto müssen Bugatti-Fans wohl noch eine Weile warten.
Wie Firmenchef Wolfgang Dürheimer 2017 erklärte, wird „Elektrifizierung zwar stattfinden“, allerdings sei es für Bugatti „auch im nächsten Jahrzehnt wohl noch zu früh, um ein reines Elektroauto anzubieten.“

Interessante Daten zur Marke Bugatti

2017, im ersten vollen Produktionsjahr des Bugatti Chiron, konnten bereits 70 Modelle ausgeliefert werden. Das Unternehmen hat mit dieser Zahl nach eigenen Angaben sein selbst gestecktes Ziel erreicht. Mehr als 40 Prozent aller Bestellungen fielen auf Kunden aus Europa, 26 Prozent auf Kunden aus den USA und Kanada. Gleich dahinter folgt der Mittlere Osten mit rund 23 Prozent. Der Chiron ist strikt auf 500 Einheiten limitiert. Für 2019 wird Bugatti ein Gesamt-Umsatz von rund 33 Millionen Euro prognostiziert. Der durchschnittliche Preis für einen Bugatti liegt 2019 bei 2.209.614 Euro (Quelle: Statista).

Sonstige Fakten rund um die Marke Bugatti

Wer einmal etwas tiefer in die Bugatti-Welt eintauchen möchte, muss gar keine weite Anreise in Kauf nehmen. In Altlußheim bei Hockenheim kann nämlich das Bugatti-Museum besichtigt werden, das von der „Stiftung Museum AUTOVISION“ betrieben wird. Die Ausstellung steht unter dem Motto „The last french Bugattis“ und kann ganzjährig jeweils an verschiedenen Wochentagen besucht werden. Deutlich umfangreicher ist die Bugatti-Sammlung im „Cité de l’Automobile – Musée National Collection Schlumpf“ im französischen Mulhouse (Mühlhausen/Elsass). Neben den spektakulärsten Bugatti-Modellen gibt es hier auch Fahrzeuge der Marken Rolls-Royce und Ferrari zu sehen.

Bugatti in der Werbung

Ja, auch eine Luxusmarke wie Bugatti setzt auf Werbespots. Dabei darf es aber auch ruhig etwas vornehmer und edler zugehen, wie die folgende Werbung für den Bugatti Veyron Black Bess zeigt.

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Ein Werbespott zum Bugatti Veyron Black Bess

 

Die Fahrzeugmodelle von Bugatti

Für die meisten Autoliebhaber bleibt ein Bugatti wohl ein unerfüllter Traum. Der neue Chiron Sport (2018) startet beispielsweise bei einem Preis von 2,65 Millionen Euro (netto) und dürfte damit so manche Haushaltskasse überstrapazieren.
Trotzdem üben Modelle wie der Veyron, der Divo und natürlich auch der Chiron eine enorme Faszination aus, denn ihre Leistungs- und Performancedaten sind mehr als nur beeindruckend.

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