Wie lange sind Autoreifen eigentlich haltbar?
Autoreifen gehören zu den am stärksten beanspruchten Elementen eines Kraftfahrzeugs. Ihre Lebensdauer hängt dabei von zahlreichen Faktoren und Umwelteinflüssen ab. In puncto Lebensdauer spielen sowohl das Alter als auch die regelmäßige Beanspruch und die Qualität der Autoreifen eine große Rolle. Das Gummi wird mit der Zeit spröde, die Profiltiefe verringert sich und das Fahrverhalten leidet irgendwann merklich unter dem Verschleiß. Das ist nicht nur unkomfortabel, sondern auch gefährlich: Denn verschlissene Reifen bieten weniger Bodenhaftung und können den Bremsweg verlängern. Kommt es zu Unfällen, drohen Bußgelder und/oder Regressansprüche des Kfz-Versicherers.
Im Nachfolgenden zeigen wir Ihnen, wie es um die allgemeine Haltbarkeit von Autoreifen bestellt ist und welche Einflüsse Sie darauf nehmen können.
Die Gefahren durch alte und abgenutzte Reifen im Straßenverkehr
Zahlreiche Untersuchungen, beispielsweise vom ADAC, haben bereits nachgewiesen, dass frisch produzierte Sommer- und Winterreifen in Bezug auf ihr Bremsverhalten, den Rollwiderstand und das Verhalten bei Schnee drei bis sechs Jahre alten Gegenstücken deutlich überlegen sind. Das Alter der Autoreifen beeinflusst dabei direkt die Sicherheit im Straßenverkehr. Trotz ausreichender Profiltiefe können ältere Reifen mit neueren Modellen bezüglich der Sicherheitsaspekte kaum mithalten. Vor allem bei Nässe und Schnee verschlechtern sich ihre Eigenschaften deutlich. Bereits bei einem Alter von drei Jahren zeigen sich laut der Experten erste Veränderungen beim Trocken- sowie Nassbremsen.
Negative Einflüsse auf die Reifenhaltbarkeit
Reifen sind im Sommer sowie Winter starken Belastungen ausgesetzt. Hohe Temperaturen, raue Fahrbahnkanten und feucht-matschige Streckenabschnitte sind nur einige Aspekte, die die Gummimischung eines Pneus negativ beeinflussen und zu einer Abnutzung führen können. Hinzu kommen individuelle Aspekte, wie das Gewicht des Kraftfahrzeugs, die Lastenverteilung und die Spur des Rades.
Wer gerne sportlich fährt, muss außerdem damit rechnen, schneller einen neuen Satz Reifen erwerben zu müssen. Denn starke Anfahr- und Bremsvorgänge sowie hohe Geschwindigkeiten können sich negativ auf die Haltbarkeit von Reifen auswirken.
Grundsätzlich wird von einer allgemeinen Haltbarkeit von etwa 50.000 Kilometern bzw. ungefähr drei bis sechs Jahren ausgegangen.
So tun Sie Ihren Autoreifen etwas Gutes
Da hochwertige Autoreifen oftmals kostspielig sind, empfiehlt sich ein schonender Umgang. So ist es beispielsweise empfehlenswert, den Reifendruck regelmäßig zu überprüfen. Denn befinden sich zu wenig oder zu viel Luft in den Pneus, kann das den Verschleiß signifikant erhöhen. Außerdem sollte rechtzeitig auf sogenannte Unwuchten reagiert werden, da diese Schäden nach sich ziehen können und das Fahrverhalten negativ beeinflussen.
Last but not least spielt auch die Lagerung eine wichtige Rolle. Wer seine Sommer- und Winterreifen richtig verpackt lagert, wird in den meisten Fällen länger Spaß an ihnen haben.
So lässt sich eine überschrittene Haltbarkeit von Reifen schnell erkennen
Bei der Überprüfung der Halterbarkeit von Autoreifen gibt es verschiedene Vorgehensweisen: Zunächst ist es nach der Messung der Profiltiefe empfehlenswert, auf das Kaufdatum des Fahrzeugs bzw. der Reifen zu achten und die bereits vorliegende Gebrauchsdauer zu berechnen. Zusätzlich befinden sich auf den Seitenwänden der einzelnen Autoreifen Codes aus Buchstaben und Ziffern. Der Code beginnt mit der Bezeichnung „DOT“, die für das amerikanische Verkehrsministerium, das Departement of Transportation, steht. Die nachfolgenden vier Ziffern geben Jahr und Kalenderwoche der Fertigung an. So steht beispielsweise eine 2210 für die 22. Kalenderwoche im Jahr 2010.
Gibt es jedoch nur drei Ziffern und ein Dreieck auf den Reifen, stehen die ersten Ziffern ebenfalls für die Woche und die letzte für eines der Jahre zwischen 1990 und 1999. Fehlt das Dreieck, stammen die Reifen wahrscheinlich aus den achtziger Jahren und sollten umgehend ersetzt werden. Drittens bleibt die eingehende Betrachtung der Reifen: Bei der Sichtkontrolle werden das Profil und die Innenseite der Reifen genau betrachtet. Tipp: Eine Taschenlampe hilft, um etwaige Verschleißerscheinungen besser zu erkennen. Zu achten ist dabei auch auf kleine Risse an den Flanken, die oftmals auf eine Versprödung des Gummis hindeuten.
Die Vorgehensweise zur Überprüfung der Reifenhaltbarkeit im Überblick:
- Messung der Profiltiefe
- Kaufdatum des Gebrauchtwagens oder der Reifen beachten
- DOT-Code mit Kalenderwoche und Jahr prüfen
- Sichtkontrolle mit Taschenlampe
Um das Gefährdungspotential abgenutzter Reifen im Straßenverkehr zu verringern, sollten Reifen nach ungefähr drei bis sechs Jahren ausgetauscht werden. Wer mit mangelhaften Reifen auf den Straßen unterwegs ist, dem drohen hohe Bußgelder. Für neue Reifen oder eine Fachberatung bietet das Kfz-Serviceportal eine Auswahl an Werkstätten in Ihrer Nähe.