Schneeketten – über Funktionsweise, Aufbau und Anwendung

Zeigt sich der Winter von seiner härtesten Seite, sind Autofahrer häufig auf sogenannte Schneeketten angewiesen. Dabei handelt es sich um meist stählerne Fahrhilfen, die an den Rädern montiert werden und für Bodenhaftung auf Schnee sorgen. Was es bei der Verwendung von Schneeketten zu beachten gilt und wie diese richtig verwendet werden, zeigt der nachfolgende Artikel.

In welchen Situationen sind Schneeketten nötig?

Wer sich im Winter in Gebieten aufhält, in denen in der Regel besonders viel Schnee fällt, sollte einen Satz Schneeketten als ständigen Begleiter im Fahrzeug mit sich führen. Denn vor allem an Steigungen und auf glatten Straßen ist es ohne die speziellen Traktionshilfe kaum mehr möglich, voranzukommen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern in den meisten Fällen auch sehr gefährlich.

Bei Schneeketten handelt es sich um Anfahr- bzw. Fahrhilfen für Fahrzeuge, die in bergigen und schneereichen Gebieten unterwegs sind. Sie sind wie eine Art grobgliedriges Netz aufgebaut, das um das Rad „gewickelt“ wird. Die kantigen Glieder der Kette erzeugen während der Fahrt einen erhöhten Reibungswiderstand, indem sie durch das Gewicht des Kraft-fahrzeuges in den Schnee gedrückt werden.

Klassische Schneeketten bestehen aus gehärtetem Stahl, Aber auch andere Materialen (zum Beispiel Plastik, Textilien oder Schnee-Spray) finden mittlerweile ihren Weg auf verschneite Straßen. Textil-Schneeketten dienen hierbei jedoch bloß als reine Anfahrtshilfe und werden nicht als vollwertige Schneekette gewertet, sodass bei einer vorherrschenden Schneekettenpflicht zudem noch Modelle aus Stahl oder Plastik mitzuführen sind.

Rechtliche Aspekte zur Schneekettenpflicht

In Deutschland herrscht im Winter keine grundsätzliche Pflicht, die vorschreibt, dass Schneeketten mitgeführt werden müssen. Ihre Verwendung kann jedoch regional und vor allem über die deutschen Grenzen hinweg durch Verkehrszeichen verpflichtend sein. In den meisten Wintersportländern handelt es sich hierbei um das Verkehrszeichen 268 mit dem Hinweis: „Ab hier geht es nur noch mit Schneeketten weiter!“ Erkennen lässt sich dieses an einem weißen Rad mit Schneeketten, das auf blauem Grund abgebildet ist.

Achtung: In Italien kann in einzelnen Regionen auch ohne entsprechende Beschilderung zu bestimmten Zeiten im Jahr eine grundsätzliche Schneekettenpflicht vorliegen. Darüber hinaus besteht in Österreich eine situative Schneekettenpflicht, die bei extremen Wetterlagen ausgerufen wird. Bei Missachtung der jeweiligen Schneeketten-Vorschriften des entsprechenden Landes droht, neben dem allgemeinen Verkehrsrisiko ein empfindliches Bußgeld durch die Behörden. Außerdem gilt nach § 3 Abs. 4 StVO, dass die Montage der Schneeketten ordnungsgemäß durchzuführen ist und die Höchstgeschwindigkeit von 50km/h beim anschließenden Fahren nicht überschritten werden darf.

Wie werden Schneeketten angelegt?

Das Anlegen von Schneeketten ist relativ unkompliziert. Es wird dennoch empfohlen, die Prozedur zu üben, bevor dann der tatsächliche Einsatz im Winter folgt.

Generell muss geprüft werden, ob und inwieweit das eigene Kraftfahrzeug mit Schneeketten ausgerüstet werden kann. Als erschwerendes Hindernis kann vor allem bei tiefergelegten Autos der Radkasten fungieren. Ist nicht genug Platz zwischen Reifen und Blech, kann die Kette beispielsweise schleifen und Schäden hinterlassen. Ob und inwiefern baubedingte Einschränkungen bei der Verwendung von Schneeketten bestehen, kann der Betriebsanleitung des Autos entnommen werden.

Die Fahrhilfen existieren in verschiedensten Ausführungen und Größen. Wer kauft, sollte sich in jedem Falle mit der Breite und dem Durchmesser seiner Winterreifen beschäftigen, da die Größen unbedingt übereinstimmen müssen. Unterschiede existieren außerdem im Befestigungssystem, der Beschichtung und der Gliederung. Premiummodelle bieten zudem einen Felgenschutz, um Kratzer zu vermeiden.

Alle Antriebsachsen müssen ausgestattet werden

Montiert werden Schneeketten generell auf der Antriebsachse beziehungsweise den Antriebsachsen. Bei Allradantrieb sind grundsätzlich alle Räder mit ihnen auszurüsten. Nachdem der Radkasten und die gesamte Reifenfläche von störendem Schnee befreit worden sind, sollten die Schneeketten ausgepackt und mittig vor den Rädern ausgebreitet werden. Anschließend wird die Kette hinter dem Rad durchgeschoben und nach oben gezogen, sodass der Montagering geschlossen werden kann. Danach können die Spannkette locker eingehakt und die Schneekette positioniert werden. Jetzt ist nur noch die Spannkette festzuziehen – und die Montage ist erledigt. Nach einer kurzen Prüfstrecke von etwa hundert Metern sollten die Ketten noch einmal nachgespannt werden.

Wie teuer sind Schneeketten im Normalfall?

Schneeketten sind bereits ab 30 Euro in gängigen Verkaufsstellen und Online-Shops erhältlich. Durch verschiedene Ausstattungsmerkmale können dabei jedoch auch Preise im dreistelligen Preis erreicht werden, sodass sich ein entsprechender Vergleich der einzelnen Anbieter empfiehlt. Einen zusätzlichen Service bieten oft Automobilclubs wie der ADAC: Falls die Ketten nicht benutzt wurden und die Verpackung unbeschädigt bleibt, kann man diese, zum Beispiel nach einem Kurzurlaub, wieder zurückgeben und zahlt lediglich eine kleine Mietgebühr.

Sollten Sie einen Trip in bergiges Gelände geplant haben, sollten Sie also keinesfalls auf Schneeketten verzichten. Falls Sie sich bezüglich der Montage oder der zahlreichen auf dem Markt erhältlichen Modelle im Vorhinein von einem Fachmann beraten lassen wollen, finden Sie im Kfz-Serviceportal mit wenigen Klicks Ansprechpartner ganz in Ihrer Nähe – völlig unkompliziert und unverbindlich!

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