Notrad / Reserverad – das sollten Sie wissen

Wenn ein Autoreifen Luft verliert, platzt oder einen anderweitigen gravierenden Defekt aufweist, ist an eine Weiterfahrt nicht zu denken. In diesen Fällen kommt das Notrad – auch Ersatzrad genannt – ins Spiel, das immer noch zum Zubehör vieler Fahrzeuge gehört. Was es damit auf sich hat und was Sie auf jeden Fall beachten sollten, zeigt der nachfolgende Artikel.

Das Notrad (Reserverad) im Überblick

Laut der ADAC-Statistik des Jahres 2017 liegt lediglich bei etwa sechs Prozent aller Autopannen eine Beschädigung an einem der Fahrzeugreifen vor. Und in diesen verhältnismäßig wenig Fällen bietet ein Reserverad schnelle Abhilfe – wenn es denn existiert. Denn heutzutage werden aus Platzgründen häufig nur noch sogenannte Reparatur-Sets oder Pannenkits beigelegt. Die Grundvoraussetzung für die Nutzung des Notrads ist, dass sich dieses im einwandfreien Zustand befindet. Das heißt, dass die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe vorhanden ist und dass sich genug Luft im Reifen befindet. Im Idealfall wird der Luftdruck des Reserverads in regelmäßigen Abständen geprüft, damit es im Fall der Fälle einsatzfähig ist.

Wo sich das Notrad letztlich im Auto befindet, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Die meisten Fahrzeuge bieten eine sogenannte Reserveradmulde unter der Kofferraumabdeckung. In einigen Fällen gibt es Reserveräder, die hinter dem Auto oder (bei Geländewagen) am Kofferraumdeckel befestigt sind.

Einschränkungen beim Einsatz eines Notrades

Meist handelt es sich beim Notrad um einen Sommerreifen, der trotz geringerer Profiltiefe notfalls auch bei winterlichen Witterungsverhältnissen genutzt werden kann – allerdings nur für die direkte Fahrt zur nächstgelegenen Werkstatt. Da der Reservereifen aufgrund seiner Beschaffenheit nicht optimal für alle Straßenverhältnisse ist und mit seiner geringeren Straßenhaftung die Fahrsicherheit bedeutend minimiert, unterliegt er einigen Einschränkungen. So liegt die maximal erlaubte Fahrgeschwindigkeit mit einem Ersatzrad für gewöhnlich bei 80 km/h. Sollte eine andere Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben sein, findet sich diese meist auf dem Rad selbst oder in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Grundsätzlich werden für die Montage des Rades Werkzeuge wie ein Wagenheber und ein Radkreuz verwendet, die in den meisten Kraftfahrzeugen standardmäßig vorhanden sind. Wer sich damit nicht auskennt oder die den Radwechsel an einer besonders gefährlichen Stelle vornehmen müsste, sollte in jedem Falle einen Pannendienst konsultieren.

Gesetzliche Aspekte

Laut Straßenverkehrsordnung besteht für Autofahrer in Deutschland keine Pflicht, ein Notrad oder ein Pannenset mit an Bord zu führen. Dennoch empfehlen Experten, eines dieser Hilfsmittel für den Fall einer Panne mitzuführen. Denn gerade in weniger dicht besiedelten Gebieten ist guter Rat teuer, wenn es um Hilfe bei einer Reifenpanne geht.

Alternativen zum Notfallrad

Viele Pkw-Hersteller und Teilehändler bieten sogenannte Reifenreparaturkits oder Pannensets an, die ein spezielles Reifendichtmittel beinhalten, das mithilfe einer Quetschflasche oder eines kleinen Kompressors in den Reifen eingefüllt werden kann. Der Kompressor lässt sich hierfür am Zigarettenanzünder anschließen und bietet zusätzlich bei Bedarf die Möglichkeit, den Reifen aufzupumpen. Auf diese Weise lassen sich kleinere Schäden am Reifen völlig unkompliziert und ohne großen Aufwand eigenhändig reparieren. Da der Reifen so jedoch nur temporär versiegelt ist, sollte direkt eine Werkstatt aufgesucht werden, die sich dem Schaden fachmännisch annimmt.

Pannensichere Reifen

Eine letzte, durchaus praktische Alternative stellen pannensichere Reifen dar, die viele Hersteller in den unterschiedlichsten Systemausführungen anbieten. Diese Spezialreifen ermöglichen ein sicheres Ankommen, auch bei Beschädigungen durch Nägel, Scherben oder weitere Fremdkörper. Aber Achtung: Obwohl das Fahren nach einer Beschädigung am Reifen dank des robusten Materials noch durchaus möglich ist, wird in einem solchen Fall ebenfalls zu einem baldigen Besuch beim Fachmann geraten, um einer einseitigen Belastung sowie schnelleren Abnutzung des Reifens entgegenzuwirken. Werkstätten in Ihrer Nähe finden Sie hierfür im Kfz-Serviceportal – völlig unkompliziert und schnell.

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