Lamborghini – edle Sportwagen mit italienischem Temperament

Der Mythos Lamborghini fasziniert noch immer zahllose Autoliebhaber auf der ganzen Welt. Die Supersportwagen mit dem edlen Design stehen für Rassigkeit, Exklusivität, Eleganz und höchste Perfektion. Angefangen hat alles jedoch mit ganz anderen Fahrzeugen. Dass Lamborghini irgendwann überhaupt begann, Sportwagen herzustellen, ist einer außergewöhnlichen Fehde zu verdanken. Was es damit auf sich hat und welche interessanten Fakten es noch gibt, verrät der folgende Beitrag.

Die Geschichte des Unternehmens

Es begann mit einer Beschwerde an Enzo Ferrari

Ferruccio Lamborghini, am 28. April 1916 in der Nähe von Bologna geboren, gründete 1948 in Ferrara ein Unternehmen zur Herstellung von Traktoren. Es trug den Namen „Lamborghini Trattori“ und wurde 1959 um die Fertigung von Brennern und Klimaanlagen erweitert. Der junge Unternehmer verdiente mit den Traktoren und Anlagen viel Geld und konnte sich schon bald einen Ferrari Sportwagen leisten. Mit dem war er allerdings nicht ganz zufrieden: In seinen Augen hatte der Wagen so manche Mängel, die er Enzo Ferrari auch gleich in einem Brief mitteilte. Gleichzeitig zeigte er einige Verbesserungsvorschläge auf, auf die Enzo Ferrari jedoch äußerst abweisend und hochnäsig reagierte. Er antwortete, dass er als Konstrukteur von erfolgreichen Sport- und Rennwagen nicht auf die Ratschläge eines Traktorenbauers angewiesen sei. Dies weckte wiederum den Ehrgeiz von Ferruccio Lamborghini. Er gründete 1963 das Unternehmen „Automobili Ferruccio Lamborghini S.p.A.“, noch im gleichen Jahr wurde der Prototyp des Lamborghini 350 GTV vorgestellt. Den Durchbruch schaffte der Unternehmer aber erst 1966 mit dem Lamborghini Miura.

Eine wechselvolle Erfolgsgeschichte nimmt ihren Lauf

Lamborghini erweiterte seine Modellpalette in den frühen siebziger Jahren, geriet aber infolge der Ölkrise wenig später in ernsthafte Schwierigkeiten. Das Unternehmen wechselte mehrfach seine Besitzer. So waren beispielsweise die beiden Schweizer Unternehmer Georges-Henri Rossetti und René Leimer etliche Jahre Betriebsinhaber, von 1980 bis 1987 leitete Patrick Mimran dann das Unternehmen. Anschließend wurde Lamborghini vom amerikanische Großserienhersteller Chrysler aufgekauft, von 1994 bis 1998 war der Autobauer sogar ein Teil des indonesischen MegaTech-Konzerns. Seit 1998 ist die Volkswagen-Tochter Audi AG Eigentümerin des Unternehmens. Mit großem Erfolg übrigens, denn die Modellpalette ist seitdem wieder deutlich angewachsen. Beeindruckendes Beispiel: Der Kleinseriensportwagen Veneno wurde auf dem Genfer Auto-Salon 2013 mit einem Kaufpreis von etwa drei Millionen Euro als teuerstes straßentaugliches Serienauto der Welt präsentiert.

Der Unternehmensname

Der Unternehmensname ist auf den Gründer Ferruccio Lamborghini zurückzuführen.

Das Logo

„Murciélago“ heißt der imposante Stier, der das Logo des Unternehmens ziert. Es handelt sich dabei nicht um „irgendeinen“ Stier, sondern um eben jenes Tier, das einen Stierkampf im Oktober 1879 mit 24 Lanzenstößen überlebte. „Murciélago“ wurde nach diesem Kampf begnadigt und gilt seitdem als Symbol für außerordentliche Stärke.

Die Kfz-Produktion

Lamborghini produziert seit 1963 Sportwagen in Kleinserie, das Ursprungsunternehmen „Lamborghini Trattori“ gehört dagegen schon seit 1973 zu Same Trattori S.p.A., einem Hersteller von Traktoren, Dieselmotoren, Erntemaschinen und Landmaschinen. Derzeit umfasst die Produktpalette drei aktuelle Modelle: den Huracán (gilt als Einstiegsmodell), den Aventador, der als Topmodell vermarktet wird, sowie den SUV Urus, der aber erst 2018 in Serie gegangen ist. Neben diesen Serienmodellen gibt es momentan jedoch noch einige Reihe Prototypen und Einzelstücke, so beispielsweise den Terzo Millennio, den SC18 Alston (ein im November 2018 vorgestelltes Einzelstück auf Basis des Aventador SVJ) und den Centenario LP 770-4 (auf 40 Fahrzeuge limitiert).

Der Hauptsitz und die Produktionsstätten

Lamborghini hat seinen Sitz in Sant’Agata Bolognese, einer kleinen italienischen Gemeinde zwischen Bologna und Modena. Dort befindet sich auch die Produktionsstätte für die drei aktuellen Baureihen Aventador, Huracan und Urus, sie wurde erst 2018 von 80.000 auf 160.000 Quadratmeter erweitert. Außerdem wurden in Sant’Agata Bolognese unter anderem eine neue Teststrecke mit dreizehn verschiedenen Straßenbelägen (speziell für den Urus), eine zweite KWKK-Anlage (Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung), ein neues Logistiklager, eine neue Montagelinie nur für den Urus sowie eine neue Endabnahme für alle Modelle gebaut.

Die Unternehmensbeteiligungen

Seit 1998 gehört Lamborghini als Teil der Audi AG zum VW-Konzern. Des Weiteren wurde die Volkswagen Group Italia S.p.A. im September 2000 zusätzlich und zu 100 Prozent in die Holding integriert.

Weitere Tätigkeitsfelder

Mit dem Geschäftsfeld „Lamborghini Financial Services“ kann der Traum vom eigenen Supersportwagen unter Umständen schneller und einfacher verwirklicht werden. Zum Angebot gehören attraktive Finanzierungs- und Leasing-Lösungen. Außerdem ist das Unternehmen mit über 150 Servicecentern und Reparaturwerkstätten in weltweit über 54 Ländern vertreten. Auch in Deutschland gibt es derzeit (Januar 2019) einige Standorte, und zwar in Frankfurt am Main, Köln und Düsseldorf. Seit 1971 baut das Unternehmen zudem leistungsstarke Motoren für Offshore-Rennboote.

Besondere Entwicklungen und technische Innovationen

Lamborghini arbeitet unermüdlich an neuen wegweisenden Technologien. Eine der führenden Innovationen ist Forged Composites: Der Hightech-Verbundwerkstoff wurde nach mehr als 30 Jahren Forschung vorgestellt und zeichnet sich durch beeindruckende Eigenschaften aus. Dazu gehören beispielsweise Presszyklen von nur drei Minuten, eine maximale Flexibilität sowie eine bahnbrechende Optik. Forged Composites ist mittlerweile der Spitzenreiter unter den Verbundwerkstoffen und besteht hauptsächlich aus den beiden Komponenten Carbonfaser und Harz. Er führt zu einer Steigerung des Produktionsvolumens, ermöglicht deutlich mehr Gestaltungsfreiheit und trägt zur Kostenreduzierung bei.

Interessante Daten zur Marke Lamborghini

2011 lag der Umsatz des Kult-Autobauers bei 322 Millionen Euro. 1175 Mitarbeiter waren im Jahre 2014 für das Unternehmen beschäftigt.

Im Geschäftsjahr 2017 stieg der weltweite Absatz im Vergleich zu 2016 um zehn Prozent auf 3.815 Fahrzeuge. Dies bedeutet gleichzeitig, dass die Fahrzeugauslieferungen im siebten Jahr in Folge anstiegen. Mit 1.095 Einheiten waren die USA 2017 der größte Einzelmarkt, gleich dahinter folgten Japan, Großbritannien und Deutschland.

Besonderheiten rund um die Marke Lamborghini

1997 kam ein offiziell lizenziertes Videospiel auf den Markt: Automobili Lamborghini wurde für die Konsole Nintendo 64 konzipiert und ist eine Rennsimulation.
Neben dem Firmensitz des Unternehmens befindet sich seit dem Jahre 2001 das offizielle Museum „Museo Lamborghini“ (Adresse: Via Modena, 12, Sant’Agata Bolognese). Es zeigt nicht nur die wichtigsten Sportwagen, sondern auch Rennwagen (einschließlich Formel 1), technische Besonderheiten sowie Auto- und Bootsmotoren.

Im Rennsport war Lamborghini zwischen 1987 und 1993 in der Formel 1 vertreten. Die Marke stand somit in unmittelbarerer Konkurrenz zu Ferrari und wurde durch Lamborghini Engineering vertreten, einem Tochterunternehmen aus Modena.

Fast noch spektakulärer ist der „Lamborghini Super Trofeo“ ein Einmarken-Rennen, das vom Lamborghini Squadra Corse organisiert wird. An den drei Rennen in Europa, Asien und Nord-Amerika nehmen nur Fahrzeuge vom Typ „Huracán Super Trofeo Evo“ teil.

Außerdem ist Lamborghini mit insgesamt 20 Kundenteams im GT3-Wettbewerb vertreten.

Lamborghini in der Werbung

Auf den Flimmerkisten in Deutschlands Wohnzimmern laufen klassische Werbespots von Lamborghini zwar höchst selten, das heißt aber nicht, dass der Autobauer grundsätzlich und überall auf der Welt auf Werbung verzichtet. Ein Beispiel für einen besonders gelungenen und mitreißenden Spot.

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Eine TV-Werbung für den Lamborghini Reventon

 

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Der Spot zeigt den Lamborghini Aventador LP700-4

 

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Lamborghini Huracán LP 610-4 – Der Spot dazu

 

Auf der Titelseite der neuen Verkaufsbroschüre des Unternehmens prangt zudem seit 2018 ein neuer Slogan: „We are not supercars. We are Lamborghini.“ lautet die neue Botschaft.

Die Fahrzeugmodelle von Lamborghini

Die meisten Lamborghini-Modelle tragen Namen, die eng mit dem Stierkampf in Verbindung stehen. Der Gallardo beispielsweise, der sich auf die gleichnamige Kampfstier-Rasse bezieht, aber auch der Espada, dessen Bezeichnung den Stoßdegen des Matadors beschreibt. Der Lamborghini Jarama wurde sogar nach einem Fluss in einer Region benannt, die für ihre Kampfstier-Aufzucht berühmt ist. Eine der wenigen Ausnahmen ist der Countach, sein Name bedeutet „Donnerwetter“. Er war übrigens der erste Lamborghini mit den berühmten Scherentüren.

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