Mini / Mini Cooper – Wir zeigen, was hinter der Marke steckt

Die Automarke Mini hat weltweit Kultstatus. Sie war der Star in zahlreichen Filmklassikern und Blockbustern: unter anderem in „Die Bourne Identität“ mit Matt Damon (2002), in „The Italian Job“ mit Charlize Theron (2003) und natürlich in den Serien und Spielfilmen rund um den Komiker Mr Bean mit Rowan Atkinson. Der Mini wird geliebt und verehrt, er hat zahlreiche Fanklubs und jedes Jahr findet an wechselnden Orten das „International Mini Meeting“ (IMM) statt, das Minifahrer aus allen Ländern der Erde zusammenbringt. Dabei liegt hinter der Marke eine durchaus bewegte und turbulente Vergangenheit. Die Gründe für die außerordentliche Beliebtheit und die Geschichte, die hinter der legendären Marke steht, erfahren Sie aus dem folgenden Porträt.

Die Unternehmensgeschichte

Die Anfangsjahre mit der British Motor Corporation

Ursprünglich wurde der Mini von der British Motor Corporation (BMC) gebaut, die wiederum im Jahre 1952 durch einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen Nuffield Organisation und Austin entstand. Die BMC hatte ihren Sitz in Longbridge bei Birmingham, dort befand sich auch das Stammwerk von Austin. Sie entwickelte sich schnell zum führenden britischen Fahrzeughersteller und konnte einen Marktanteil von 39 Prozent vorweisen. Neben dem Mini produzierte das Unternehmen auch noch weitere Marken, zu denen Morris, MG, Austin und Austin-Healey, aber auch hierzulande deutlich unbekanntere Marken wie Vanden Plas, Riley und Wolseley gehörten. Zunächst sah die Erfolgsgeschichte des Minis aber gar nicht rosig aus. In den frühen 1960er Jahren musste sich die BMC mit zahlreichen Problemen auseinandersetzen. Die insgesamt 16 Produktionsstätten von Nuffield galten nämlich als veraltet und viel zu klein, und auch bei Austin lief es nicht rund, da die Gewinnspanne durch Defizite in den Bereichen Marketing und Kostenkontrolle immer kleiner wurde. Und so kam es, dass ausgerechnet der Mini als meistverkaufter Wagen des Unternehmens 30 Pfund Verlust pro verkauftem Exemplar einfuhr.

Daraufhin schloss sich die BMC 1966 mit Jaguar Cars und dem Zulieferer und Karosseriebauer Pressed Steel zu den British Motor Holdings zusammen. Durch die generell stark rückläufigen Absatzzahlen der britischen Fahrzeugindustrie folgte 1968 mit der Leyland Motor Corporation (LMC), zu der seit 1967 auch die Marke Rover gehörte, noch einmal ein Zusammenschluss. Fortan nannte sich das Unternehmen British Leyland Motor Corporation (BLMC). 1972 wurde der Konzern in „Rover-British Leyland UK Limited“ umbenannt.

Die Entwicklung des Mini

Der Mini galt von Anfang an als Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte des Automobils, denn er verfügte über einen quer eingebauten Frontmotor. Geistiger Vater des Fahrzeugs war Sir Alec Issigonis (1906 bis 1988), ein britischer Ingenieur griechischer Herkunft, der nach der Suezkrise für BMC einen auf das Notwendigste reduzierten Pkw entwickeln sollte. Wie es heißt, zeichnete er die ersten Skizzen auf eine Tischdecke oder Serviette. Er drehte den Motor in seinem Entwurf um 90 Grad und kreierte einen Kompaktwagen, in dem ohne Probleme bis zu vier Personen plus Gepäck Platz fanden.

Am 18. August 1959 kam der erste Mini auf den Markt. Sein Erfolg wurde letztendlich durch einen weiteren kreativen Kopf bestimmt: den britische Automobil-Konstrukteur und Nachkriegs-Rennfahrer John Cooper. Er wandte seine Tuning-Erfahrungen auch am Mini an. Bis heute wird der klassische Mini von den meisten Menschen immer mit einem Mini Cooper gleichgesetzt, was aber nicht richtig ist. Ein „echter“ Mini Cooper verfügt im Vergleich zu den klassischen Modellen über eine meist deutliche Mehrleistung sowie eine etwas andere Endübersetzung. Und auch optisch unterscheiden sich beide Versionen: Der Mini Cooper der letzten Baujahre besitzt weiße Streifen auf der Motorhaube und in vielen Fällen auch ein andersfarbiges Dach.

41 Jahre lang lief der Mini vom Band, am 4. Oktober 2000 wurde das bis dahin letzte Exemplar hergestellt. Von dem meistverkauften britischen Auto wurden bis zu diesem Tag in all den Jahren genau 5.387.862 Exemplare produziert.

Der Mini unter Federführung der BMW-Group

BMW übernahm 1994 die MG Rover Group, die zu dieser Zeit wiederum eine Neuauflage des klassischen Mini plante. Doch BMW trennte sich wieder von Rover, noch bevor die Entwicklung abgeschlossen war. BMW behielt die Marke Mini jedoch und sorgte für eine Verlagerung der technischen Entwicklung nach München. Die Produktion erfolgte schon bald im alten Morris-Werk Cowley (Oxford). Optisch entspricht der neue Mini noch immer seinem einstigen Vorbild, im Hinblick auf die Größe wird er heute aber als Kleinwagen eingestuft. 2013 wurden weltweit mehr als 300.000 Minis verkauft.

Der Markenname

Der Markenname Mini bezieht sich auf die ursprüngliche geringe Größe des Fahrzeugs sowie auf die Reduzierung auf das Wesentliche. Für diese Reduzierung war wiederum die Suezkrise verantwortlich: die erste ernsthafte Energiekrise mit massiven Auswirkungen auf die gesamte westliche Welt.

Das Logo

Das Logo der Marke hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert. So zierte den Mini Cooper beispielsweise einst ein Lorbeerkranz mit der Modellbezeichnung in Rot. Unter Rover erhielt dieser Kranz zunächst links und rechts jeweils vier Querstreifen in verschiedenen Längen, die nach oben zeigten und an Flügel erinnerten. Später fiel der Kranz komplett weg und wurde durch den schlichten Schriftzug „Mini“ ersetzt. Das aktuelle Logo besteht seit 2015 und zeigt sich minimalistischer und schlichter im 2D-Design. Es soll einen besseren Wiedererkennungswert bieten.

Die Kfz-Produktion

Der Mini wurde bereits in verschiedenen Varianten gebaut: als Limousine mit kurzem Radstand, als Pick-up mit langem Radstand und als Kombi/Van. Die Versionen Traveller, Van, Pick up, Countryman und Moke wurden bereits 1960 vorgestellt, nur ein Jahr später erschien auf dem englischen Markt der Cooper S. Der Mini Moke sollte eigentlich als Armeefahrzeug dienen, doch er wurde mangels Leistung, Bodenfreiheit und Zuladung letztendlich doch nicht für militärische Zwecke gebaut. Dafür entwickelt er sich jedoch zum echten Kultobjekt, zumal er auch im James-Bond-Klassiker „Man lebt nur zweimal“ zu sehen war.

Die zweite Generation des Mini Clubman wurde auf dem Genfer Auto-Salon 2014 erstmals vorgestellt. Er gehört mit einer Länge von 4253 Millimetern zur Kompaktklasse.
Seit Februar 2017 ist die zweite Generation des Mini Countryman (SUV-Modellreihe) auf dem Markt. Weitere Modelle sind unter anderem der Mini One, der Mini One D (Dieselmotor), der Mini Cooper SD (2,0 Liter / 4 Zylinder / Common-Rail-Turbodiesel), der Mini Cooper Clubman und der Mini Cooper D Clubman. Einen besonderen Fahrspaß garantiert auch das neue Mini Cabrio.

Der Sitz und die Produktionsstätten

Die einstige British Motor Corporation hatte ihren Sitz im britischen Longbridge. Die BMW-Group, zu der die Marke Mini heute gehört, ist in der bayerischen Landeshauptstadt München ansässig.

Hauptproduktionsstätte ist das Mini-Werk in Oxford (England), das unter der Federführung von „BMW (UK) Manufacturing Ltd.“ agiert. Im BMW-Werk Chennai (Indien) wird der Mini Countryman gefertigt, im malaysischen Kulim sowie im BMW-Werk Rayong (Thailand) läuft das Modell ebenfalls vom Band. Ein weiteres großes Werk befindet sich im niederländischen Sittard-Geleen, während im österreichischen Graz bei der „Magna Steyr AG & Co KG“ die Modelle Countryman und Paceman vom Band laufen.

Die Unternehmensbeteiligungen

Die Marke Mini ist heute ein Teil der BMW-Group , zu der unter anderem auch die Marke Rolls-Royce gehört. Mini selbst besitzt als Marke keine Tochtergesellschaften, arbeitete aber lange mit dem Ingenieur und Tuning-Experten John Cooper zusammen, der im Jahre 2000 an Krebs verstarb.

Weitere Tätigkeitsfelder

Ob Finanzierungen, Versicherungen oder Leasing, um solche kundenbezogenen Dienstleistungen kümmert sich im Namen von Mini ausschließlich die BMW Bank GmbH in München.
Vertragspartner für die Kfz-Haftpflicht und den Vollkaskoschutz ist die Allianz Versicherungs-AG (ebenfalls München), Vertragspartner für die Ratenschutzversicherung sind die Deutsche Lebensversicherungs-AG (Berlin) und die Allianz Versicherungs-AG. Darüber hinaus bietet die Marke ihren Kunden interessante Mini Credit Cards mit lukrativen Vorteilen.

Besondere Entwicklungen und technische Innovationen

Mini hat vor einiger Zeit mit dem Countryman Plug-In Hybrid auf sich aufmerksam gemacht, der nach eigenen Angaben die besten Eigenschaften aus beiden Energiewelten mit Off-Road-Vorzügen kombiniert. Die hochmoderne Lithium-Ionen-Batterie wird durch ein ausgeklügeltes Kühlsystem stets auf der optimalen Betriebstemperatur gehalten. Der Cooper S E Countryman ALL4 kann ganz einfach an einer normalen 230-Volt-Haushaltssteckdose aufgeladen werden, wobei ein LED-Ring um den Anschluss den Ladestatus anzeigt. Im Elektromodus fährt das Auto bis zu 41 Kilometer weit, und das natürlich ganz ohne CO2-Emissionen.

Die Zukunft

Das erste, vollkommen elektrische Modell der Marke Mini soll bereits 2019 folgen. Erste Designskizzen wurden erst kürzlich und pünktlich zum Goodwood Festival of Speed (12. bis 15. Juli in Goodwood/Süd-England) veröffentlicht. Das Elektrofahrzeug, das auf dem klassischen Mini 3-Türer basiert, soll im Werk in Oxford vom Band laufen. An den Standorten Dingolfing und Landshut, die innerhalb des Produktionsnetzwerks als Kompetenzzentren für E-Mobilität gelten, wird der Antriebsstrang des Elektroautos entstehen.

Interessante Daten zur Marke Mini

Da die Marke Mini vollständig in die BMW Group integriert ist, beziehen sich die folgenden Daten auch ausschließlich auf den Konzern aus München. Die BMW Group erzielte 2017 einen Jahresumsatz von 98.678 Milliarden Euro und beschäftigte zum Stichtag 31. 12. 2017 weltweit 129.932 Mitarbeiter. Mit einer Gesamt-Jahresproduktion von rund 2,36 Millionen Fahrzeugen (2016) zählt der Konzern zu den weltweit 15 größten Autobauern. Der Börsenwert lag Mitte 2018 bei über 72 Milliarden US-Dollar.

Regionale Besonderheiten

Da sich der Mutterkonzern BMW in der bayerischen Metropole München befindet, sind auf den Straßen rund um die Landeshauptstadt besonders viele Mini-Modelle zu beobachten. Nichtsdestotrotz erfreut sich die Marke auch im Ursprungsland England noch immer einer enormen Beliebtheit.

Sonstiges rund um die Marke Mini

Mini im Motorsport

Im zarten Alter von 18 Jahren erntete der spätere dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda bereits einige Motorsport-Lorbeeren in einem 1300er Mini Cooper S.
Zwischen 1964 und 1967 gewann der Mini Cooper S insgesamt vier Mal in Folge die berühmte Rallye Monte Carlo. 1966 wurde er jedoch später disqualifiziert, da sich in den Scheinwerfern falsche Glühlampen befanden.

Anfang 1971 sorgte zwischen Dover und Canterbury, auf der Rallyecross-Strecke Lydden Circuit, ein gewisser Brian Culcheth für Furore, da sich sein Mini „außergewöhnlich“ verhielt. Es stellte sich heraus, dass der Clubman mit einem Allradantrieb versehen worden war. Der 4WD-Mini galt damals als Sensation. Ab Sommer 1972 brachte der Engländer David Angel seinen Clubman 4WD für die noch ausstehenden Läufe zur „Internationalen Rallycross-Meisterschaft der Niederlande“ in die Nähe von Eindhoven. Am Saisonende war er Meister seiner Klasse.

Noch heute wird der Mini regelmäßig im Motorsport eingesetzt: beispielsweise bei der „Historischen Tourenwagen- und GT-Trophy“ (AvD) und bei der „FIA European Challenge for Historic Touring Cars“. Außerdem gibt es mit der „British Car Trophy“ in Deutschland eine eigene Serie für den Mini.

Die Ausstellung

2014 veranstaltete das BMW-Museum in München anlässlich des sechzigjährigen Jubiläums der Marke Mini eine aufwendige Ausstellung mit 30 faszinierenden Modellen. Zu den Exponaten gehörten der erste, jemals gebaute Mini aus dem Jahre 1959, das Stufenheck-Modell Riley Elf sowie ein zum Eiswagen umgebauter Mini.

Der Fanclub

In München gibt es einen bereits 1975 gegründeten Mini-Fanclub (http://www.miniclub-muenchen.de/), der als eingetragener Verein auftritt und jederzeit interessierte Mitglieder aufnimmt. Zum Programm des Vereins gehören organisierte Ausfahrten, Geschicklichkeitsturniere, Teilnahmen am Internationalen Mini Meeting und saisonale Feste.

Urban-X

Mini hat gemeinsam mit dem Start-up-Accelerator SOSV das Projekt Urban-X ins Leben gerufen. Es beinhaltet eine Seed-Finanzierung von immerhin 60.000 Dollar für alle Start-ups, die es in eine zehnwöchige Entwicklungsphase schaffen. Bei dem Projekt geht es vornehmlich darum, echte Innovationen zu entdecken, die für die Marke genutzt werden können. Es ginge nicht darum, den Verkauf anzukurbeln, sondern darum, das Wachstum des Labels auf ehrliche und kreative Art voranzutreiben.

Die Diebstahlstatistik

In der offiziellen Diebstahlstatistik des Jahres 2016 wird die Marke nicht berücksichtigt. Es ist also davon auszugehen, dass Autos der Marke Mini auf der Beliebtheitsskala von Dieben und Langfingern nicht ganz so weit oben liegen.

Der Mini in der Werbung

Kurz und knackig: Die Werbeslogans für den Mini beschränkten sich schon immer auf das Wesentliche und waren sehr knapp formuliert. „Meet Mini“ (2001), „Let’s Mini“ (2004), „Unglaublich Mini“ (2006) und „Be Mini“ (2010) sind dafür nur einige Beispiele. 2012 folgte dann mit „Not normal“ wieder ein sehr kurzer Claim, der jedoch diesmal auf die Markenbezeichnung verzichtete. Die Spots im Fernsehen und Kino zeigten sich meist recht humorvoll und mit einem gewissen Augenzwinkern. So wird beispielsweise dem armen Beifahrer während einer Fahrt im Mini über Serpentinen ziemlich übel.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Eine Mini-Werbung aus dem Jahr 2002, der die Wendigkeit zeigt

 

Auch ganz witzig: die rasante 14-Sekunden-Fahrt, die erstmals im November 2006 ausgestrahlt wurde.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ein weiterer Mini-Spot zur Schnelligkeit und Wendigkeit.

 

Die Fahrzeugmodelle von Mini

Countryman, Clubman oder Mini One: Das Kultauto zeigte sich im Laufe seiner Erfolgsgeschichte immer wieder überraschend anders und sorgte auf diese Weise dafür, dass die Fangemeinde stetig anstieg. Männer und Frauen, Alt und Jung, sie alle lieben die Marke Mini, zumal sie nicht nur in puncto Design überzeugt, sondern auch in Sachen Zuverlässigkeit und Fahrspaß – letzteres vor allem durch die John Cooper Works Serie. Seit der Gründung im Jahre 1959 steht Mini für Ideenreichtum, Leidenschaft und Inspiration. 2014 schaffte es die Marke zum ersten Mal in den renommierten „Best Global Brands Report“, 2016 zählte sie im Ranking sogar mit einem eindrucksvollen Wachstum von satten 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu den „Top Growing Brands“. Man darf also gespannt sein, mit welchen Innovationen die Traditionsmarke in Zukunft überrascht.

Inhalte dieser Website dürfen für KI-Antworten und -Training nur mit Quellenangabe verwendet werden.