Nissan im Detail – Qualitätsfahrzeuge aus Japan

Hinter Toyota und Honda ist Nissan der drittgrößte japanische Autobauer. Das Unternehmen kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken und bildete 1999 mit dem französischen Fahrzeughersteller Renault ein strategisches Bündnis, das unter dem Namen Renault-Nissan-Allianz bekannt ist. Die aktuellen Fahrzeugmodelle der Marke Nissan genießen sowohl bei Autofahrern als auch bei Experten einen ausgezeichneten Ruf. In einem 100.000-Kilometer-Test der Redaktion von „Auto Motor und Sport“ landete beispielsweise der Nissan Qashqai (1.6 dCi 4×4 Acenta) auf einem stolzen ersten Platz. Nach eineinhalb Jahren und etwas mehr als 100.000 gefahrenen Kilometern zeigte sich der Crossover nach wie vor absolut fehlerfrei und zuverlässig. Kult ist mittlerweile der 1982 erstmalig erschienene Micra, der damals noch unter dem Markennamen Datsun auf den Markt kam. Das „Auto des Jahres 1993“ gilt als absoluter Bestseller und ist mittlerweile in der vierten Generation erhältlich. Es lohnt sich also, die Marke Nissan einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Das folgende Portrait stellt Ihnen den Autobauer und seine Fahrzeuge ausführlich vor.

Die Unternehmensgeschichte

Es begann mit der Marke Datsun

1911 gründete der japanische Maschinenbauingenieur Masujiro Hashimoto in Tokio das Unternehmen Kaishinsha Motorcar Works. Der erste Pkw wurde schon 1914 gebaut, er trug den Namen „DAT“ in Anlehnung an die Initialen der damaligen Investoren. Doch Personenkraftwagen waren zu dieser Zeit noch Luxusgüter, die sich nur sehr schlecht absetzen ließen. Die junge Firma stellte ihre Produktion 1918 daher um und konzentrierte sich auf die Fertigung von Lkw für die Kaiserlich Japanische Armee. 1926 fusionierte das Unternehmen mit dem Lkw-Hersteller Jitsuyo Motors und es entstand die „DAT Automobile Manufacturing Co., Ltd.“. Erster produzierter Pkw war der Datson 10. Doch das Werk wurde 1931 durch einen Hurrikan zerstört und nach dem Neuaufbau erfolgte die Umbenennung in Datsun. Die Gründer bezogen sich dabei auf den englischen Begriff „Sun“ (Sonne): Der Name sollte auf das Land der aufgehenden Sonne (Japan) anspielen.

Parallel zu diesen Ereignissen entstand die Unternehmens-Holding Nihon Sangyo. Sie fusionierte 1933 mit dem Unternehmen Tobata Casting, woraus wiederum die Firma Jidosha Seizo Co., Ltd entstand. Nach Fertigstellung einer neuen Fabrik in Yokohama konnte 1935 mit der Fließbandfertigung begonnen werden. Erstes Modell, das hier vom Band lief, war der Datsun 14.

Die Marke Nissan entsteht

Bei der Aktionärsversammlung im Juni 1934 wurde die Dachgesellschaft Nihon Sangyo Hauptanteilseigner und das Unternehmen erhielt mit Nissan Motor Co., Ltd. einen neuen Namen. Erste Fahrzeuge unter dem Markennamen Nissan waren der Lkw Nissan 80 sowie das Oberklassenmodell Nissan 70.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk in Yokohama schwer beschädigt. Da es ohnehin zunächst unter Kontrolle der Besatzung stand, lief die Pkw-Fertigung erst wieder 1947 an. Als 1950 der Koreakrieg ausbrach, fertigte Nissan Tausende Lkw für die US-amerikanische Armee. Davon profitierte wiederum die Pkw-Produktion, da die Einnahmen aus dem Großauftrag für neue und modernere Produktionseinrichtungen verwendet werden konnten. 1957 erweiterte Nissan sein Portfolio um Gabelstapler, 1966 übernahm das Unternehmen den Luxusfahrzeuge-Hersteller Prince Motor Company. 1969 wurde der Datsun 240Z als erster Sportwagens der Z-Serie vorgestellt, der zu einem Welterfolg wurde. 1973 konnte schließlich die erste Niederlassung in Deutschland gegründet werden.

Nissan wird zum Global Player

1981 verkündete das Unternehmen die Aufgabe des Markennamens Datsun, fortan sollte Nissan als primäre Markenbezeichnung fungieren. 1989 stellte der Autobauer erstmals die neue Luxusmarke Infinity vor. Bedingt durch eine schwere Finanzkrise in Japan geriet das Unternehmen in den 1990er-Jahren jedoch kurzzeitig in Schieflage und musste hohe Verluste hinnehmen. Auf der Suche nach einem Partner für ein strategisches Bündnis wurde Nissan jedoch schnell fündig: Aus einem im März 1999 geschlossenen Vertrag ging die Renault-Nissan-Allianz hervor. 2002 wurde die Zusammenarbeit zu einer gemeinsamen GmbH ausgeweitet. Der japanische Autobauer begann mit der Fertigung von Renault-Kleintransportern unter der Marke Nissan, was sich zu einem großen Erfolg entwickelte. Noch heute basieren verschiedene Modelle von Nissan und Renault auf derselben Plattform. Ein Beispiel: die beiden Kleinwagen Micra K12 und Clio III. 2014 führte Nissan die Marke Datsun wieder ein. Im Oktober 2016 übernahm das Unternehmen für umgerechnet rund 3,2 Milliarden Euro 34 Prozent der Anteile von Mitsubishi.

Der Unternehmensname

Der Unternehmensname Nissan lässt sich auf die Ursprünge zurückführen: Die 1928 gegründete Unternehmens-Holding Nihon Sangyo, aus der das heutige Unternehmen hervorgeht, wurde an der japanischen Börse schon damals unter dem Kürzel „Nissan“ geführt. Diese Bezeichnung wurde der Einfachheit halber beibehalten.

Das Logo

Das Logo von Nissan ist einprägsam und wenig spektakulär. Es zeigt einen grafischen chromfarbenen Kreis, der optisch an ein Lenkrad erinnert, sowie den in schwarz gehaltenen Schriftzug Nissan in der Mitte des Kreises. Das Logo wird seit Mai 2013 verwendet, vorher setzte das Unternehmen auf einen schlichten roten Schriftzug ohne Umrandung.

Die Kfz-Produktion

Vom Kleinstwagen bis zum SUV und vom Kleintransporter bis zum Lkw: Nissan hatte bereits alle gängigen Fahrzeugklassen im Programm. Begonnen mit Kleinst- und Kleinwagen, zu denen Modelle wie der Pixo (quasi baugleich mit dem Suzuki Alto) und der bereits legendäre Micra gehören. In der Kompaktklasse begeisterte zwischen 1985 und 1995 der Nissan Sunny, sein Nachfolger bis 2006 war der Almera. Bekannteste Fahrzeuge der Mittelklasse sind der Nissan Primera und der sehr erfolgreiche Skyline. Das einstige Flaggschaff des Konzerns, die Oberklasse-Limousine President (1965 bis 2010), richtete sich ausschließlich an den asiatischen Markt und kam hierzulande nicht in den Verkauf. Im Van-Segment dominiert der Nissan Note (seit 2005), mehrere weitere Modelle waren und sind nur in Asien erhältlich. Hierzulande sehr beliebt sind die beiden Kleintransporter NV200 und NV400, wobei die Abkürzung „NV“ für „Nissan Vehicles“ steht.

Wie eingangs erwähnt, liegt auch der Qashqai als Crossover-SUV auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben. In Deutschland kam er 2007 auf den Markt. Etwas kleiner und kompakter ist der seit 2010 erhältliche Nissan Juke. Darüber hinaus ist die Marke auch im Geländewagen-Segment vertreten. Bekannte Beispiele sind der Terrano und sein Nachfolger, der Pathfinder. Und dann sind da natürlich noch die Sportwagen: Das elegante Sportcoupé 370Z und der rasante Nissan GT-R (Spitzname „Godzilla“) gehören in diesem Bereich zu den aktuellsten Vertretern.

Das Elektroauto Nissan Leaf wurde bereits 2009 in Japan vorgestellt. Im September 2017 war es mit rund 283.000 Einheiten das meistverkaufte Elektrofahrzeug der Welt.

Der Sitz und die Produktionsstätten

Die Nissan Motor Company hat ihren Hauptsitz in der japanischen Stadt Yokohama. Produktionsstätten finden sich in Ägypten, wo der X-Trail und der PickUp gebaut werden, in der französischen Stadt Batilly (Nissan NV400), in Großbritannien (Nissan Motor Manufacturing (UK) Ltd. / Modelle Leaf, Juke, Note, Qashqai sowie Infinity Q30), in der indischen Stadt Oragadam (Renault Nissan Automotive India Pvt. Ltd. / Modelle Micra, Terrano, 370Z), in Teheran (Iran / Modelle Murano, PickUp und Teana), Russland (Modelle Sentra und Tiida), im spanischen Barcelona (Nissan Motor Ibérica S.A. / Modelle Pulsar, Navara und Evalia) sowie in Südafrika (Nissan South Africa (Pty.) Ltd. / Modelle NP 200 und NP300 Hardbody). 2016 konnte Nissan die Position des Werks in Sunderland (England) als produktivstes Automobilwerk in der britischen Geschichte festigen, indem exakt 507.430 Fahrzeuge vom Band liefen. Im gleichen Jahr feierte der Standort seinen 30. Geburtstag.

Unternehmensbeteiligungen

Seit 1999 ist Nissan Teil der strategischen Allianz Renault-Nissan. 43,5 Prozent der Nissan-Aktien werden dabei von Renault gehalten. Die deutsche Daimler AG ging im Jahre 2010 eine strategische Partnerschaft mit Renault-Nissan ein. Sie ist an Nissan mit 3,1 Prozent beteiligt. Die einst zu Nissan gehörende Luxusmarke Prince existiert mittlerweile nicht mehr, dagegen wurde Datsun als Marke inzwischen wieder eingeführt. Die aktuelle Luxusmarke des japanischen Autobauers ist Infinity.

Weitere Tätigkeitsfelder

Als Geschäftsbereich der RCI Banque Deutschland, die wiederum als deutsche Niederlassung der französischen RCI Banque agiert, bietet die Nissan Bank ihren Kunden interessante Leistungen aus den Bereichen Finanzierung, Leasing und Versicherungen. Zu den Angeboten zählen zum einen verschiedene Finanzierungs- und Leasingmodelle, so unter anderem die beliebte 3-Wege-Finanzierung und die klassische Finanzierung. Neben Leasingangeboten für Privatkunden bietet die Nissan Bank auch spezielle Modelle für Gewerbekunden. Das Portfolio im Versicherungsbereich ist auffallend breit gefächert. Es umfasst nicht nur gängige Autoversicherungen, sondern auch eine Ratenschutz und eine GAP-Versicherung, außerdem können Kunden den Nissan-Langzeitschutz Protect in Anspruch nehmen. Als komfortabler Extraschutz dient die Versicherung SecurPlus.

Besondere Entwicklungen und technische Innovationen

Nissan hat die „Intelligent Mobility“-Technologie in den letzten Jahren kontinuierlich ergänzt und verfeinert. Zu den aktuellsten Innovationen gehören der teilautomatisierte Nissan ProPILOT, der ProPILOT Park für ein selbstständiges Einparken sowie das intelligente Auffahrwarnsystem. Ein Around-View-Monitor ermöglicht eine 360-Grad-Rundumsicht, der Spurhalte-Assistent warnt den Autofahrer, wenn er plötzlich von der Spur abkommt.

Auch in Sachen Elektromobilität gilt Nissan als Pionier. Als meistverkauftes Elektrofahrzeug der Welt genießt der Nissan Leaf einen herausragenden Ruf.

Das Modell wurde auf der „New York International Auto Show“ erst kürzlich als bestes umweltfreundliches Auto des Jahres ausgezeichnet und trägt nun den offiziellen Titel „World Green Car of the year 2018“. Bewertet wurden unter anderem die Faktoren Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen, die beim Leaf quasi nicht vorhanden sind.

Als Vorreiter in puncto Ladeinfrastruktur unterhält der Autobauer in Europa zudem inzwischen mehr als 3000 CHAdeMO-Schnellladestationen. Bis zum Jahr 2020 soll diese Zahl sogar auf 5500 steigen. 2016 stellte das Unternehmen den Kleinwagen Note E-Power vor, der mit der Hybridtechnik ausgestattet ist. Die E-Maschine für das Fahrzeug stammt übrigens aus dem Leaf.

Interessante Daten zur Marke Nissan

Im März 2016 waren weltweit 152.421 Menschen für die Nissan Motor Company tätig. Im gleichen Jahr lag der Umsatz bei 12,2 Billionen Yen, was umgerechnet 96,16 Milliarden Euro entspricht.

Regionale Besonderheiten

Die Nissan Center Europe GmbH hat ihren Sitz in der nordrhein-westfälischen Stadt Brühl, was dazu führt, dass auf den Straßen der Region besonders viele Nissan-Modelle unterwegs sind. Es wurde sogar eine Straße nach der Marke benannt: Der deutsche Standort befindet sich nämlich in der Renault-Nissan-Straße.

Sonstiges zur Marke Nissan

Das Museum

Im ersten Stock des Gästegebäudes im Hauptwerk Yokohama betreibt der Autobauer das „Nissan Engine Museum“: Es zeigt neben einigen neueren Modellen auch viele historische Fahrzeuge der Marke.

Nissan im Motorsport

Die Motorsportabteilung des Autobauers trägt den Namen „Nissan Motorsports International“, sie wird oft einfach als „Nismo“ abgekürzt. Haupteinsatzgebiet ist unter anderem die japanischen GT-Meisterschaft, die Fahrzeuge sind aber auch in anderen Klassen vertreten. Nismo veredelt aber auch bekannte Straßenfahrzeuge von Nissan, sie gelangen dann als getunte Sonderserien in den Vertrieb. Beispiele sind der Nismo 400R (das „R“ steht für Racing), ein auf 99 Stück limitiertes Mittelklasse-Coupé, das auf einem Nissan Skyline GT-R R33 V-Spec. basiert, sowie der auf nur 50 Stück limitierte Nismo 270R, der auf dem Nissan 200SX S14 basiert.

Nissan Motorsports International hat seinen Sitz in Minami-Oi, einem Stadtteil von Tokio. 2009 kümmerten sich 185 Mitarbeiter um die Fahrzeuge und die damit verbundenen organisatorischen Aufgaben.

So wurde für die 24 Stunden von Le Mans der Jahre 1997 und 1998 eigens ein Nissan R390 GT1 konzipiert. Echte Berühmtheit erlangte jedoch ein Nissan GTP ZX-Turbo, denn er war der erste Rennwagen, der einen Porsche 962 besiegen konnte. Eingesetzt wurde er zwischen 1985 und 1990 in der IMSA GT-Meisterschaft. Danach ersetzte ihn ein Nissan NPT-90.

Nissan und die UEFA Champions League

Nissan ist aktuell (2018) offizieller Partner der UEFA Champions League und stellte erst kürzlich zwei neue Botschafter für das Jahr 2018 vor. Dabei handelt es sich um zwei echte Topstars: den argentinischen Stürmer von Manchester City, Sergio Agüero, sowie den walisischen UEFA Champions League-Gewinner der Jahre 2014 und 2016, Gareth Bale.

Die Diebstahlstatistik

Nissan liegt in der Diebstahlstatistik des Jahres 2016 „nur“ auf einem beruhigenden 18. Platz, scheint für Langfinger aber interessanter zu werden. Wurden 2015 nämlich lediglich 126 Fahrzeuge der Marke gestohlen, stieg die Zahl im Jahr darauf auf immerhin 169. Dies macht einen Anstieg von satten 34,1 Prozent aus.

Nissan in der Werbung

„Er kann, sie kann, Nissan“: Dieser Werbeslogan aus den 90er-Jahren hat sich unauslöschlich in das Gedächtnis der deutschen Verbraucher eingebrannt. Dem Autobauer ist mit dem kleinen Wortspiel ein raffinierter Geniestreich gelungen, der auf diese Art wohl kaum übertroffen werden kann. Ob der Slogan jedoch als Produktthematisierung oder doch eher als Aussage über die Konsumenten verstanden werden sollte, bleibt bis heute unklar. Der passende Spot zum Nissan Micra dürfte wohl hauptsächlich den Herren der Schöpfung gefallen.

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Die etwas andere Probefahrt mit dem Nissan Micra – Ein Werbespot von 1995

 

Zehn Jahre später spielte das Thema Weiblichkeit in der Micra-Werbung wiederum eine große Rolle.

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Eine Nissan Micra Werbung von 2005

 

Doch nicht alle Werbebotschaften blieben in den Köpfen der Verbraucher. In einer Online-Befragung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) und der „Auto Motor und Sport“ aus dem Jahre 2009 gaben nämlich nur 19 Prozent aller Teilnehmer an, den damals aktuellen Claim „Shift the way you move“ zu kennen. Derzeit (2018) lautet der Slogan übrigens „Innovation that excites“.

Die Fahrzeugmodelle von Nissan

Vom wendigen Kleinstwagen Nissan Pixo über den Mittelklasse-Bestseller Primera bis hin zum topaktuellen Elektro-Kleinbus für bis zu sieben Personen, dem Nissan e-NV200 Evalia: Nissan war den technischen Entwicklungen in all den Jahrzehnten immer einen Schritt voraus. Deutsche Autofahrer wissen und wussten dies immer zu schätzen und halten der Marke völlig zu Recht die Treue. Kein Wunder, denn Qualitätssicherung hat bei dem erfahrenen japanischen Fahrzeughersteller einen hohen Stellenwert. Um die Kratzfestigkeit der Fahrzeugfenster zu testen, verwendet Nissan beispielsweise echten japanischen Vulkanstaub: ein Härtetest der besonderen Art also. Die Marke dürfte somit auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu den Favoriten der europäischen Autofahrer gehören.

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