Smart – praktische Fahrzeuge für die Großstadt

Als die Automarke Smart 1994 gegründet wurde, konnte noch niemand ahnen, dass die agilen Fahrzeuge schon nach wenigen Jahren einen regelrechten Kultstatus erlangen würden. Die Modelle sind nicht nur optisch echte Hingucker, sie begeistern auch mit sehr kompakten Maßen und einem fast schon rekordverdächtig kleinen Wendekreis. Die Parkplatzsuche in der Innenstadt? Für einen Smart überhaupt kein Problem, da er einfach überall eine Lücke findet! Der Markenname könnte darum auch nicht besser gewählt sein, denn der englische Begriff „smart“ steht übersetzt für die Attribute „pfiffig“, „gewitzt“ und „clever“. Eigentlich hat der Markenname jedoch eine ganz andere Bedeutung. Welche das ist und welche Besonderheiten die spritzigen Modelle noch vorzuweisen haben, erfahren Sie aus dem nachfolgenden Porträt.

Die Unternehmensgeschichte

Mit einer Idee fing alles an

Schon in den 1980er Jahren beschäftigte die Fahrzeugindustrie der Wunsch nach einem Auto, das noch unterhalb der VW-Polo-Klasse anzusiedeln ist. Daimler-Benz stellte 1986 schließlich das Konzeptfahrzeug NAFA (Nahverkehrsfahrzeug) vor, das drei wesentliche Ziele umsetzte: ein sehr leichtes Einparken, ein bequemes Ein- und Aussteigen sowie eine gute Rundumsicht. Der NAFA wies eine Breite und Höhe von jeweils 1,50 Metern und eine Länge von 2,50 Metern vor. Mit seinem Frontantrieb, dem Viertakt-Ottomotor mit drei Zylindern und den 45 PS zählt er bis heute als Vorläufer des Smart. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte der Marke dann aber ausgerechnet mit einem weltweit bekannten Uhrenhersteller.

Ein Auto, so zuverlässig und solide wie ein Schweizer Uhrwerk

Nicolas George Hayek, 1928 im Libanon geboren, zog als junger Mann mit seiner Familie in die Schweiz und sammelte dort nach seinem Studium (Mathematik, Physik und Chemie) ab 1951 erste Management-Erfahrungen in der Industrie. Später war er einer der Gründer der Swatch Group, die er ab 1986 als Chairman und Delegierter des Verwaltungsrates leitete. Swatch-Uhren entwickelten sich schnell zu einem Synonym für Schweizer Zuverlässigkeit. Doch der umtriebige Hayek hatte noch viele weitere Ideen im Kopf und eines seiner Lieblingsprojekte war die Entwicklung des Smart-Autos. Ihm schwebte die Vision von einem Fahrzeug vor, das sowohl klein als auch günstig sein sollte. Mit dieser Idee wandte er sich an den VW-Konzern, der jedoch relativ schnell wieder aus dem Projekt ausstieg. Mercedes-Benz sprang ein, doch die Anfänge verliefen schleppend: Bis 1994 lagen nur zwei Designstudien auf dem Tisch. Im gleichen Jahr gründete Hayek in der Schweizer Stadt Biel (Kanton Bern) das Unternehmen Smart, das eine gemeinsame Tochtergesellschaft der „Sociéte Suisse de Microélectronique et d’Horlogerie“ (SMH SA) und Daimler-Benz darstellte. Das Unternehmen trug den Namen Micro Compact Car AG.

Der Ausstieg Hayeks

Doch Hayek wollte sich an den immer weiter ansteigenden Entwicklungskosten für den geplanten Fortwo irgendwann nicht mehr beteiligen und stieg aus dem Projekt aus. Mit den ursprünglichen Plänen des Swatch-Teams hat der heutige Smart daher auch quasi nichts mehr gemein, er ist eine vollständige Entwicklung aus dem Hause Daimler-Benz. Hayek verkaufte im November 1998 seine Anteile an Daimler-Benz und knapp vier Jahre später wurde aus dem Unternehmen Micro Compact Car die Smart GmbH. Zum 31. Dezember 2006 kam es jedoch bereits wieder zur Auflösung, nachdem die Mitarbeiter von Smart schon ab Oktober 2006 in den DaimlerChrysler-Konzern integriert wurden.

Die Umstrukturierung

106 eigenständige Smart-Center gab es in Deutschland bis März 2005, sie waren meist schon von Weitem an dem gläsernen Smart-Turm zu erkennen. Die auffallende Konstruktion entwarf 1998 der Architekt Ralph Küster. Die meisten Center wurden jedoch zum Jahreswechsel 2005/2006 geschlossen, und wer heute einen Smart Neu- oder Gebrauchtwagen kaufen möchte, wendet sich an eines der autorisierten Autohäuser beziehungsweise direkt an eine bestehende Daimler-Niederlassung.

Der Unternehmensname

Auch wenn der englische Begriff „smart“ übersetzt „pfiffig“ und „clever“ bedeutet, was perfekt zu den wendigen Modellen passt, ist der Markenname eigentlich eine Zusammensetzung aus den drei Bezeichnungen „Swatch“, „Mercedes“ und „Art“ (Kunst).

Das Logo

Das Logo der Marke besteht aus dem silberfarbenen Schriftzug „smart“ (alle Buchstaben kleingeschrieben) und einer ebenfalls silberfarbenen Grafik, die einen offenen Kreis mit einem gelben Pfeil darstellt. Wie auf der Webseite des Unternehmens nachzulesen ist, soll der Kreis für Mobilität und Bewegung stehen, während der gelbe Pfeil sozusagen als Hyperlink den Weg in die Zukunft weist.

Die Kfz-Produktion

Wendige Stadtautos (die sogenannten City-Coupés), Kleinwagen, Roadster und Cabrio: Die Modellpalette von Smart beschränkte sich immer auf das Wesentliche, da der Hersteller seiner Philosophie, günstige und kleine Autos zu bauen, stets treu blieb.

Als erstes Modell wurde im Oktober 1998 der heckgetriebene zweisitzige Kleinstwagen Fortwo eingeführt, der als City-Coupé bezeichnet wurde. 2014 erschien er in der bereits dritten Generation. Von dieser dritten Generation existiert seit März 2017 auch eine Elektroversion.

Große Begeisterung löste ab 2000 der Smart Fortwo als Cabriolet aus, der über herausnehmbare Dachholmen und ein elektrisch zu öffnendes Stoffdach verfügt. In der Version ab 2007 (Baureihe 451) besitzt es eine beheizbare Glas-Heckscheibe.

Das Cabrio mit CDI-Diesel-Motor gilt als das weltweit einzige in Serienproduktion hergestellte 3-Liter-Cabriolet.

Von April 2004 bis Juli 2006 wurde der Kompaktwagen Smart Forfour gebaut, der ein Gemeinschaftsprodukt mit Mitsubishi darstellte. Mit dem Mitsubishi Colt teilte er sich mehr als ein Drittel aller Teile. Im späten Herbst 2014 erschien abermals ein Smart für vier Personen, er trug wieder den Namen Forfour und basierte auf dem Renault Twingo.

Vom Smart Crossblade gibt es lediglich 2000 Exemplare. Es kommt ohne Dach und Frontscheibe aus, anstatt Türen gibt es an den Seiten lediglich schmale Sicherheitsbügel. Interessantes Detail am Rande: Robbie Williams führte den Crossblade mit der Seriennummer „1“ 2002 auf seiner Tournee vor und ließ ihn anschließend versteigern. Der Erlös in Höhe von 51.049,99 Euro ging komplett an die Robbie-Williams-Stiftung „Give It Sum“.

Außerdem gehörte zur Smart-Modellpalette ein Roadster, der zwischen 2003 und 2005 gebaut wurde. Er wurde auch als Smart Roadster-Coupé angeboten.
Für die technischen und optischen Veredelungen bei Smart-Modellen ist Brabus zuständig. Brabus gehört zu den weltweit führenden Autotunern und ist für besonders anspruchsvolle und individuelle Umrüstvarianten bekannt. Das Bottroper Unternehmen gibt es schon seit 1977, gegründet wurde es damals von den beiden Studenten Bodo Buschmann und Klaus Brackmann.

So gab es bisher beispielsweise den Smart-Brabus Fortwo (Sportfahrwerk, 0,7-Liter-Motor mit 55 kW beziehungsweise 75 PS, elektronische Geschwindigkeitsbegrenzung bei 150 Stundenkilometern) und den auf 101 Exemplare limitierten „Brabus-Smart Fortwo 101“ (ab 2005, Sonderlackierung in Racing-Red, 74 Kw/101 PS). Im Rahmen des Genfer Automobilsalons 2017 wurde zudem der Smart Fortwo Brabus Ultimate 125 vorgestellt: ein bis zu 175 Stundenkilometer schneller Flitzer mit satten 125 PS. Im gleichen Jahr feierte Smart übrigens den 15. Geburtstag seiner Partnerschaft mit Brabus.

Der Sitz und die Produktionsstätten

Smart hat seine Verwaltungszentrale in Böblingen. Hauptproduktionsstätte ist das Werk im französischen Hambach, einer kleinen Gemeinde nahe der saarländischen Grenze. Das Werk trägt den liebevollen Beinamen Smartville. Hier werden der Fortwo und das Smart Cabrio produziert, auch der Roadster lief an diesem Standort vom Band. Ende 2017 lag die Jahresproduktion im Hambacher Werk bei 80 000 Fahrzeugen. 2003 wurde hier der genau 500.000. Fortwo produziert.
Auch das Werk VDL NedCar in Born (Niederlanden) ist zeitweise eine Produktionsstätte für den Smart.

Die Unternehmensbeteiligungen

Smart ist eine eingetragene Automobilmarke der Daimler AG. Eigene Beteiligungen oder Tochterunternehmen gibt es nicht.

Weitere Tätigkeitsfelder

Finanzieren, Leasen, Versichern: Um all das kümmert sich für den Smart in Deutschland die Mercedes-Benz Bank AG, die ihren Sitz in Stuttgart hat. Ob klassische Standardfinanzierung oder die flexible „Plus3-Finanzierung“, ob einfacher Leasingvertrag, „Privat-Leasing plus“, „Business-Leasing plus“ oder „Service-Leasing“, die Bank sorgt mit ihren Angeboten dafür, dass der Traum vom Smart in greifbare Nähe rückt. Im Versicherungsbereich wird neben der Smart Autoversicherung auch ein Kaufpreisschutz angeboten. Versicherungspartner sind die HDI Versicherung AG und die Zurich Insurance plc Niederlassung für Deutschland.

Darüber hinaus können Smart-Fahrer verschiedene Servicepakete in Anspruch nehmen. Hier reicht die Bandbreite von Wartungs- und Garantiepaketen über Komfort-Service-Pakete bis hin zum Komplett-Service-Paket.

Besondere Entwicklungen und technische Innovationen

Grundsätzlich verfügt der Smart über einige technische Besonderheiten. So handelt es sich bei der Gangschaltung am Roadster und am Fortwo (Pure- und Pulse-Reihen) beispielsweise um eine sechsstufige Halbautomatik, das heißt, sie werden sequenziell mit einem Joystick und ohne Kupplungspedal geschaltet. Beim Forfour ist dies gegen Aufpreis ebenfalls möglich.

In Sachen E-Mobilität bewies Smart von Anfang ein hohes Engagement. Aktuell (Sommer 2018) umfasst die Elektropalette gleich drei Modelle. Das ist zunächst der Smart EQ Fortwo, der wahlweise mit 4,6-kW-Bordlader, optionalem 22-kW-Bordlader mit Ladekabel für Wallbox beziehungsweise für öffentliche Ladestationen oder aber mit optionalem 22-kW-Bordlader mit Ladekabel für die Haushaltssteckdose erhältlich ist. In den gleichen Varianten werden das Smart EQ Fortwo Cabrio sowie der EQ Forfour angeboten. Damit war Smart im Jahre 2017 der erste Autohersteller, der seine gesamte Flotte elektrifizierte. Seit März 2018 kann außerdem ein innovativer Schnelllader bestellt werden, mit dem die Ladezeit (Wallbox) auf weniger als 40 Minuten verkürzt werden kann.

Ergänzend für diese Modelle hat das Unternehmen die EQ Control App für Smartphones entwickelt. Sie bietet zahlreiche intelligente Features: So haben Autofahrer beispielsweise jederzeit den aktuellen Fahrzeugstatus im Blick, es gibt eine Funktion für die Ladeplanung, außerdem kann auf Wunsch eine Vorklimatisierung eingestellt werden. Innenraum-Features in Augmented Reality, 3-D-Modelle sowie einen Reichweiten-Simulator bietet dagegen die Smart Experienc-e App. Beide Apps richten sich sowohl an iOS- als auch an Android-Nutzer.

Interessante Daten zur Marke Smart

Die Marke Smart ist ein Teil der Daimler AG, die im Jahre 2017 einen Gesamt-Jahresumsatz von 164,3 Milliarden Euro vorweisen konnte. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 arbeiteten für das Unternehmen weltweit 289.321 Menschen. Die Marke ist nicht nur in Deutschland sehr beliebt, sondern auch in den USA, was folgende Zahlen belegen: 2015 wurden in Deutschland exakt 37.808 Smart-Neuzulassungen verzeichnet, im Jahr davor waren es immerhin 22.408 Fahrzeuge. In den USA lag die Verkaufszahl im Jahr 2014 bei 10.453, 2008 sogar bei 24.600 Fahrzeugen.

Regionale Besonderheiten

Der Smart wird am Hauptsitz der Daimler AG, in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart, besonders häufig auf den Straßen beobachtet.

Sonstige Fakten rund um die Marke Smart

Kuriose und bemerkenswerte Details

Die Marke Smart, die 2004 bereits ihren 20. Geburtstag feierte, machte in all den Jahren immer wieder mit interessanten Details auf sich aufmerksam. Das Datum für die erste Einführung des Forfour (deutsch: „Für vier“) war beispielsweise eine bewusst gewählte Schnapszahl: nämlich der 04. 04. 2004. Die erste elektrisch angetriebene Testflotte ging bereits 2007 an den Start, wodurch Smart eine Vorreiterrolle einnahm. Und 2008 lief schon der Millionste Fortwo vom Band. Hätten alle Fortwo zu diesem Zeitpunkt hintereinander geparkt, wäre daraus eine Schlange resultiert, die von Berlin bis nach Kairo reicht.

Und nachdem Smart 2012 bereits ein Elektrofahrrad auf den Markt brachte, überraschte das Unternehmen zwei Jahre später mit einem Weltrekord-Wendekreis: Er lag bei sensationellen 6,95 Metern. Der Fortwo entwickelte sich damit endgültig zum Lieblings-Stadtauto und sorgt für jede Menge Fahrspaß.

Der Streit um das Plagiat

Seit 2002 werden in der chinesischen Stadt Shijiazhuang die Automodelle Red Star Noble, Shuanghuan Noble und Shuanghuan Bubble hergestellt. Die Produkte der Red Star Auto Manufacturing Company sorgten in der Vergangenheit für einigen Wirbel, denn vor allem der Bubble lehnt sich stilistisch extrem an das Smart City-Coupé an. Wegen des auffallend ähnlichen Designs haben die als Plagiate geltenden Modelle für erhebliche gerichtliche und auch diplomatischen Auseinandersetzungen gesorgt. Mercedes-Benz versuchte mit Unterstützung der deutschen Bundesregierung, die weitere Fertigung der Autos zu verhindern, und klagte zunächst in China. Ohne Erfolg allerdings, denn die Richter waren der Ansicht, dass es für jeden Urheber eine „Ehre“ sei, wenn seine Produkte kopiert werden. In Deutschland verbuchte Mercedes-Benz jedoch einen juristischen Sieg, denn das Unternehmen erreichte ein gerichtliches Ausstellungsverbot sowohl für den Bubble als auch für den ähnlichen Noble.

Die Diebstahlstatistik

Heiß geliebt bei den Autofahrern, für Langfinger aber wohl glücklicherweise eher uninteressant: Smart taucht in der Diebstahlstatistik nach Marken des Jahres 2016 nicht auf. Allerdings: Geht es um einzelne Modelle, hatten Diebe 2016 durchaus einen „Liebling“ unter den Smart-Fahrzeugen. Pro 1000 versicherte Autos wurden nämlich 5,6 Smart Fortwo Coupé Brabus 1.0 gestohlen, was einem durchschnittlichen Schaden von jeweils 13.446 Euro entspricht.

Smart in der Werbung

Anfangs warb Smart mit dem Slogan „Reduce to the max“, wenig später folgte „open your mind“. Mit der Einführung der beiden neuen Generationen Fortwo und Forfour verzichtete das Unternehmen allerdings auf einen Claim. Wie es hieß, würde Smart bereits als Marke Statement und Haltung ausdrücken, so dass ein Claim überflüssig wäre. Erfahrene Werbeprofis sagen dazu, dass „es sich nur sehr starke Marken leisten können, ohne eine Botschaft auszukommen“. In den Werbespots verzichtete Smart jedoch nicht auf die eine oder andere witzige Anspielung.

Unter folgendem Spot ist ein Werbespot für den Forfour zu sehen, der die Unterschrift „So smart, dass man die Rücksitze glatt vergisst“ trägt. In dem Film bekommt der Fahrer einen großen Schreck, als er bei einem Schulterblick plötzlich feststellt, dass sich im hinteren Bereich des Wagens auch noch Mitfahrer befinden.

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Forfour – so klein und kompakt, dass man vergisst, dass es eine Rückbank gibt

 

Die Fahrzeugmodelle von Smart

Mit ihrem revolutionären Fahrzeugkonzept gilt die Marke Smart schon seit ihrer Gründung als Pionier in der Autoindustrie. Die konsequente Ausrichtung der Modellpalette auf elektrische Antriebe ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Zukunft und wird wohl auch in den nächsten Jahren für die eine oder andere Überraschung sorgen. Ob Fortwo oder Forfour, als Coupé oder als Cabrio, mit Elektro-, Diesel- oder mit Benzin-Antrieb, die überaus praktischen und zuverlässigen Modelle sorgen nicht nur in der City für jede Menge Fahrspaß.

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