Der französische Autohersteller Citroën

Citroën gehört in Deutschland zu den beliebtesten Fahrzeugmarken. Der französische Autobauer kann auf eine fast hundertjährige Geschichte zurückblicken und ist für viele technische und unternehmerische Entwicklungen verantwortlich, die schnell Nachahmer fanden. So war Citroën im Jahre 1921 beispielsweise der allererste Anbieter von Leihwagen, sechs Jahre später führte das Werk als europaweit erstes Unternehmen ein 13. Monatsgehalt ein.

Fahrzeuge der Marke gelten als sehr sicher, zuverlässig und komfortabel. Aktuelle Modelle wie der C3 Aircross und der C4SpaceTourer sind als Neuwagen extrem begehrt und selbst die etwas älteren Modelle wie der Xantia und der Xsara erzielen als Gebrauchtwagen noch immer hervorragende Preise.

Das folgende Unternehmensporträt ermöglicht Ihnen einen Einblick in die Historie der Marke und zeigt die Besonderheiten des Fahrzeugherstellers auf.

Die Geschichte des Unternehmens

Wie alles begann

Am 5. Februar 1878 wurde André Citroën in Paris geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er zunächst das Polytechnikum, bevor er als technischer Offizier in die Armee eintrat. Im Jahre 1900 reiste er nach Polen und entdeckte dort bei verschiedenen Besuchen ihm bislang unbekannte Getriebe. Nach seiner Rückkehr ließ er eins dieser Getriebe in Paris patentieren. Die Doppelwinkel-Form eines Getriebe-Radzahns sollte später als Vorbild für das Firmenlogo dienen. André Citroën gründete seine erste Firma und begann mit der Herstellung von Zahnrädern. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste der junge Unternehmer seine Produktion jedoch zunächst an die Rüstungsindustrie anpassen. Die Fertigung von 23 Millionen Schrapnellgranaten sorgte für so hohe Einnahmen, dass nach dem Krieg sofort in die Entwicklung von Automobilen investiert werden konnte. Am 11. April 1919 stellte das Unternehmen auch schon sein erstes Fahrzeug vor: den Citroën Typ A. Das Auto galt als Besonderheit, denn es verfügte bereits über ein Reserverad und einen elektrischen Anlasser. Bis 1920 produzierte das Unternehmen schon mehr als 10.000 Einheiten. Nur ein Jahr später erschienen auf den Straßen von Paris die ersten Taxis der Marke Citroën.

Am 12. Juli 1921 stellte der Autobauer sein zweites Modell vor: Den technisch noch etwas ausgereifteren B2.

Meilensteine der Anfangsjahre

1931 machten sich mehrere Citroën Halbkettenfahrzeuge auf den Weg zu einer 20.000 Kilometer langen Werbereise von Paris nach Peking. Die unter dem Namen Croisière Jaune („Gelbe Kreuzfahrt“) bekannte Expedition wurde 1975 sogar für das Fernsehen im Rahmen einer französisch-deutschen Gemeinschaftsproduktion verfilmt (La cloche tibétaine / Die gelbe Karawane). Zwei Jahre später fuhr ein 8 CV Petite Rosalie in nur 54 Tagen 136.000 Kilometer, wobei die durchschnittliche Geschwindigkeit 104 Stundenkilometer betrug. Diese Leistung war damals ein offizieller Weltrekord.

Am 3. Juli 1935 starb Firmengründer André Citroën an einer bösartigen Tumorerkrankung. Er wurde auf dem Pariser Friedhof Cimetière Montparnasse beigesetzt.

Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit

Noch vor dem Zweiten Weltkrieg testete Citroën mehrere neue Modelle. Einige frontgetriebene 8-Zylinder-Prototypen wurden vor Kriegsbeginn nach Madagaskar oder Mauritius verfrachtet, sie gelten bis heute als verschollen. Außerdem arbeitete das Unternehmen zu dieser Zeit an der Erprobung leichter Frontlenker-Lieferwagen, die unter der internen Bezeichnung TUB liefen. Aus diesem Typ entwickelte sich nach dem Krieg der Kleintransporter Citroën Typ H, der 1947 vorgestellt wurde. Am 8. Juli 1948 folgte die Einführung eines bis heute legendären Klassikers: der 2 CV, der den Spitznamen „Ente“ trug. Bis Juli 1990 wurden über 5 Millionen Exemplare hergestellt. Ihn gab es auch als Nutzfahrzeug: Die Fertigung des 2CV Kleintransporters begann 1951. Im gleichen Jahr wurde dem Unternehmen eine besondere Ehre zuteil: Der 15 CV avancierte zum offiziellen Fahrzeug der Regierung von Frankreich.

1955 stellte Citroën auf dem Autosalon Paris den für damalige Verhältnisse futuristischen DS vor, der als Revolution in der Branche galt. In nur 45 Minuten wurden 750 Exemplare verkauft. Ebenfalls 1955 übernahm der Autobauer einen 25-Prozent-Anteil am französischen Unternehmen Panhard, zehn Jahre später folgte die komplette Übernahme.

Eine neue Ära beginnt

Im Zuge der Ölkrise stand Citroën wie viele andere Autobauer zu dieser Zeit kurzfristig vor dem Konkurs. 1974 folgte der Entschluss, die Unternehmen Citroën und Peugeot enger aneinander zu binden, damit auf diese Weise ein Gesamtkonzern mit internationaler Bedeutung entstehen konnte. Heute agiert Citroën unter der Konzernmarke PSA Peugeot Citroën (kurz PSA).

Der CX war das letzte Citroën-Modell vor der Fusion, erstes gemeinsames Modell war der Visa.

Im Mai 1979 war Markteinführung des Mehari 4×4, ein offenes Freizeitfahrzeug mit Kunststoff-Karosserie. Seit 1983 werden alle Citroën-Fahrzeuge serienmäßig mit modernen Windschutzscheiben aus Verbundsicherheitsglas ausgestattet. Seit 1987 bietet das Unternehmen eine fünfjährige Durchrostungsgarantie für sämtliche Modelle an.

1990 wurde der Citroën XM zum Auto des Jahres gewählt. Er erhielt insgesamt 14 internationale Auszeichnungen.

Der Unternehmensname

Der Unternehmensname Citroën bezieht sich auf den Unternehmensgründer André Citroën.

Das Logo

Bis heute zeigt das Logo des Unternehmens die sogenannte Pfeilverzahnung, also die doppelte Schrägverzahnung von Zahnrädern. Sie bildeten den ersten Produktionsschwerpunkt des damals frisch gegründeten Unternehmens. Stilistisch und farblich gibt es bis heute jedoch einige Veränderungen. So war das Logo beispielsweise viele Jahre blau-weiß und danach rot-weiß, inzwischen präsentiert es sich dreidimensional, abgerundet und metallisiert.

Die Kfz-Produktion

Das Portfolio des französischen Autobauers reicht traditionell von Kleinst- und Kleinwagen über Kleintransporter bis hin zu Modellen der Kompaktklasse sowie Limousinen der oberen Mittelklasse. Als Kleinstwagen ist der C1 sehr beliebt, auch die beiden Kleinwagen C2 und C3 waren von Anfang an sehr erfolgreich.

Zwischen 1996 und 2004 wurde zudem der Saxo gebaut, ein Kleinwagen, der als Nachfolger des AX galt und sich Motoren sowie mehrere Bauteile mit dem Peugeot 106 teilte.

CX, XM, C5 und die Limousine C6 dominieren in der Mittelklasse, während der C4 Picasso bei den Kompaktvans und der Grand C4 Picasso bei den Vans überzeugen. Der Bereich der Hochdachkombis wird vornehmlich durch die Modelle Nemo und Berlingo geprägt, die Reihe der Nutzfahrzeuge führen der leichte Citroën Jumpy und der Jumper an, der mit dem Fiat Ducato baugleich ist und unter anderem als Kastenwagen und Kleinbus angeboten wird. Als praktisches Mini-SUV erfreut sich der C4 Cactus großer Beliebtheit.

Der Sitz und die Produktionsstätten

Rund 14 Kilometer außerhalb des Zentrums von Paris liegt Rueil-Malmaison. Hier hat Citroën seinen Hauptsitz.

Die Werke und Produktionsstätten verteilen sich nahezu über den gesamten Globus. Gleich mehrere Standorte befinden sich in Frankreich: so beispielsweise in Lieu-Saint-Amand bei Valenciennes (Citroën Jumpy), Poissy (C3 und DS3), Rennes (C5) sowie Sausheim bei Mülhausen (C4 und DS4). Im argentinischen Buenos Aires wird der Citroën Berlingo gebaut, im chinesischen Wuhan laufen der C4 und der C5 vom Band. Weitere Werke befinden sich in Portugal (Citroën Berlingo), in der russischen Stadt Kaluga (Citroën C4) und im spanischen Vigo (C4 Picasso und Berlingo). Einige Werke wurden in den letzten Jahrzehnten beziehungsweise Jahren geschlossen, darunter auch der deutsche Standort Köln (1926 bis 1940), der südafrikanische Standort Rosslyn und das englische Werk in Slough.

Unternehmensbeteiligungen

Citroën ist seit 1975 eine Tochtergesellschaft der Groupe PSA, zu der auch Peugeot und Opel gehören. DS Automobiles (kurz DS) wurde im Jahre 2014 gegründet und fungiert innerhalb des Unternehmens Citroën als Premium-Submarke.

Weitere Tätigkeitsfelder

Als Finanztochter ist die Banque PSA Finance S. A für die Groupe PSA tätig. Sie ist in 20 verschiedenen Ländern präsent. Für die deutschen Kunden von Citroën ist die PSA Bank Deutschland GmbH zuständig. Neben dem klassischen Dienstleistungsspektrum als Autobank wurde zudem ein eigenes Einlagengeschäft zur Portfolioerweiterung und Refinanzierung etabliert. Seit 2014 werden unter der Marke PSA Direktbank auch Tages- und Festgeldkonten angeboten, wobei die gesamte Abwicklung vornehmlich über das Internet erfolgt.

Die Leistungen für Citroën-Kunden

Die PSA Bank Deutschland GmbH bietet ihren Kunden das klassische Spektrum einer Autobank. Finanzierungen für Neu-, Vorführ- und Gebrauchtwagen gehören genauso dazu wie Leasingangebote, Service-Leasing, spezielle Leasing-Angebote für Gewerbe- beziehungsweise Flottenkunden sowie Serviceangebote (unter anderem Inspektion, Wartung und Garantieverlängerung). Im Finanzierungsbereich hat der Kunde die Wahl zwischen mehreren Modellen, beispielsweise zwischen der Ratenfinanzierung und der Ballonfinanzierung.

Dazu kommt der Versicherungsservice der PSA Deutschland, der individuelle Versicherungsvermittlungen in den Bereichen Kraftfahrt- und Sachgeschäft sowie Restschuld- beziehungsweise Mietratenversicherung umfasst, zu dem aber auch Flottenversicherungen zählen.

Besondere Entwicklungen und technische Innovationen

Aktuell (Juni 2018) bietet Citroën deutschen Autofahrern gleich drei Elektrofahrzeuge an. Dazu gehört der C-Zero als Pkw, der mit null Emissionen und vielen weiteren handfesten Vorteilen punktet. Der C-Zero verfügt über ABS mit EBV und Bremsassistent, Klimaanlage, sechs Airbags und einen 49-Kilowatt-Elektromotor. Angegeben werden eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern und eine Reichweite von 100 bis 120 Kilometern. Der Berlingo Electric ist das Nutzfahrzeug unter den Elektroautos und wurde mit gleich zwei Steckdosen ausgestattet. Zu den technischen Highlights gehören die Bluetooth®-Freisprechanlage, die Einparkhilfe hinten, ein Navigationssystem sowie ein 17-Zentimeter-Touchscreen.

Das E-Cabrio E-Mehari von Citroën lässt sich mit RFID-Schlüsselanhänger starten und verriegeln, besitzt LMP®-Batterien(Lithium-Metall-Polymer) und wurde der Energieeffizienzklasse A+ zugeordnet.

Interessante Daten zur Marke Citroën

Der Umsatz der Groupe PSA, zu der auch die Marke Citroën gehört, stieg im dritten Quartal des Jahres 2017 im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 31,4 Prozent auf rund 15,0 Milliarden Euro. Im gesamten Jahr 2017 erzielte der Fahrzeugbauer einen Umsatz in Höhe von etwa 65,2 Milliarden Euro.

Citroën allein konnte im Jahre 2014 weltweit und einschließlich der Premium-Submarke DS 1.303.706 Fahrzeuge verkaufen. Im gleichen Jahr wurden in Deutschland exakt 52.003 Fahrzeuge der Marke Citroën neu zugelassen. Der Rekord aus dem Jahre 2009, als deutschlandweit 101.370 Citroën-Modelle neu zugelassen wurden, konnte damit aber nicht getoppt werden.

26,4 Prozent der deutschen Citroën-Neuzulassungen des Jahres 2017 entfielen übrigens auf Modelle in der Farbe Weiß. Zu Beginn des gleichen Jahres lag der Anteil der erwachsenen Citroën-Halter in Deutschland zwischen 18 und 29 Jahren bei 5,01Prozent.

Insgesamt waren für die Groupe PSA im Jahre 2015 weltweit 182.157 Mitarbeiter tätig.

Und noch ein interessantes Detail zur Pannenstatistik: 2017 registrierte der ADAC auf 1000 zugelassene Citroën C1 mit dem Baujahr 2015 im Durchschnitt 3,8 Pannen.

Regionale Besonderheiten

Regionale Besonderheiten sind nicht direkt zu beobachten, allenfalls im Großraum Köln, wo die Citroën Deutschland GmbH ihren Sitz hat, scheinen etwas mehr Pkw des französischen Autobauers auf den Straßen unterwegs zu sein.

Sonstiges rund um die Marke Citroën

Citroën im Motorsport

Allein in der Rallye-Weltmeisterschaft gewann Citroën zwischen 2003 und 2012 acht Herstellertitel. Zwischen 2004 und 2012 konnte zudem der Citroën-Fahrer Sébastien Loeb neun Fahrertitel hintereinander holen. In der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft ist Citroën somit der Hersteller mit den zweitmeisten Herstellertiteln und den meisten Fahrertiteln.

Was die Rennwagen betrifft: Zu den beeindruckendsten Fahrzeugen gehört der Citroën ZX Rallye Raid, der zwischen 1991 und 1997 fünf Weltmeistertitel holte. Ab 2001 drückte der Xsara WRC vielen Rennen seinen unnachahmlichen Stempel auf: unter anderem mit dem vorhin erwähnten Fahrer Sébastien Loeb. Und da ist da noch der C-Elysée WTCC, der sowohl 2014 als auch 2015 die Fahrer- und Konstrukteursweltmeistertitel einfuhr.

Das Museum

Das Conservatoire Citroën in der französischen Stadt Aulnay-sous-Bois etwa 15 Kilometer außerhalb von Paris verfügt über die weltweit größte Sammlung von Citroën-Modellen. Fast alle befinden sich in einem erstklassigen und nahezu perfekten Zustand. Die beeindruckende Flotte ist sowohl nach Jahrzehnten als auch nach Themenbereichen aufgereiht, kann aber nur unter bestimmten Bedingungen besichtigt werden. Interessenten müssen vorher schriftlich oder per E-Mail eine Genehmigung für einen Besuch einholen.

Die Diebstahlstatistik

Die Diebstahlstatistik des Jahres 2016 spricht eine deutliche Sprache. Citroën nimmt in der Rangliste einen zwölften Platz ein und liegt somit im Mittelfeld. Dies bedeutet in Zahlen ausgedrückt: 246 Fahrzeuge der Marke Citroën wurden 2016 als gestohlen gemeldet. 2015 waren es „nur“ 229 Autos, was einer leichten Steigerung von 7,4 Prozent entspricht. Ein bestimmtes Modell taucht in der Rangliste der meistgestohlenen Fahrzeugmodelle aber nicht auf. Hier scheinen die Diebe also keinen besonderen Favoriten zu haben.

Citroën in der Werbung

Im Frühling 2018 ging Citroën mit einer neuen Markenkampagne an den Start. Sie trägt den Namen „Inspired by you“. Um die Jahrtausendwende setzte der Autobauer noch auf einen Slogan in deutscher Sprache: „Nichts bewegt Sie wie ein Citroën“ lautete die Botschaft damals. Auf sehr witzige Art wurde der legendäre 2CV einst beworben. Der knackige Spruch „Ente geleast, Kotelett gekauft“ sorgte unter den Verbrauchern für so manchen Lacher.

2009 wurde der noch heute sehr bekannte Markenclaim „Créative Technologie“ eingeführt.

In Sachen Werbespots orientierte sich Citroën vor einigen Jahren mit großem Erfolg an einem Hollywood-Blockbuster. In Anlehnung an die weltbekannte Transformers-Reihe bewarb der Autobauer 2004 den neuen C4 nämlich ganz im Tranformers- oder Roboterstyle.

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Der Citroën C4 als tanzender Transformer

 

Die Fahrzeugmodelle von Citroën

Citroën steht traditionell für eine große Modellvielfalt, so dass es Autofahrern nicht schwerfallen sollte, genau den Pkw aus dem umfangreichen Portfolio auszuwählen, der zu den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen passt. Ob der neue C4Cactus, der geräumige Spacetourer, der beliebte Berlingo Multispace oder das Elektroauto C-Zero, die Modellpalette ist aktuell vielfältiger denn je. Doch auch schon in den vergangenen Jahrzehnten setzte das Unternehmen konsequent auf eine große Bandbreite. Vom Kleinstwagen AX über das Mittelklassemodell BX bis hin zum ersten SUV C-Crosser (2007 bis 2013), der französische Autobauer richtet sich an nahezu jeden Autofahrer und lässt kaum einen Wunsch offen.

Auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ist aus dem Hause Citroën noch jede Menge zu erwarten.

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