Die Fahrzeugmarke Honda im Überblick
Honda zählt zu den größten Autobauern der Welt und ist neben Toyota gleichzeitig einer von ganz wenigen japanischen Fahrzeugherstellern, die noch immer unabhängig agieren können. Das Unternehmen musste selbst in schwierigeren Zeiten nie mit einer anderen Firma fusionieren und hat seine Unabhängigkeit auch niemals durch die Hinzuziehung fremder Investoren verloren. Nicht nur aus diesem Grund genießt Honda in der Öffentlichkeit ein hervorragendes Ansehen. Ob Neuwagen frisch aus dem Autohaus oder Gebrauchtwagen aus zweiter oder dritter Hand, Personenkraftwagen der Marke Honda gelten als überaus zuverlässig, komfortabel und optisch enorm attraktiv. Über das Unternehmen selbst ist in Deutschland jedoch nur wenig bekannt. Für uns ein Anlass, uns mit dem japanischen Autobauer einmal ausführlicher zu beschäftigen. Lernen Sie die Marke Honda und das Unternehmen, das dahintersteckt, mithilfe der folgenden Abschnitte etwas besser kennen.
Die Geschichte des Unternehmens
Die Anfänge: Zerstörung und Wiederaufbau
Soichiro Honda wurde 1906 als Sohn eines Schmiedes geboren. Er begeisterte sich schon als Kind sehr stark für Maschinen aller Art und half oft in der väterlichen Fahrradwerkstatt aus. Nach der Schulzeit und einer Lehre als Mechaniker eröffnete er eine eigene Werkstatt. 1937 gründete er das Unternehmen Tokai Seiki, das auf die Produktion von Kolbenringen spezialisiert war. Durch ein schweres Erdbeben und einen massiven Luftangriff wurde das aufstrebende Werk jedoch größtenteils zerstört. Soichiro Honda verkaufte die zerstörten Überreste und steckte den Erlös in ein neues Unternehmen: das am 24. September 1948 gegründete Honda Technical Research Institute. Zunächst konzentrierte er sich allerdings auf Motoren zum Antrieb von Fahrrädern sowie die Entwicklung von Motorrädern. Schon 1955 war Honda die größte Motorradmarke Japans.
1963 stieg das Unternehmen in den Automobilbau ein. Zu den ersten Modellen gehörten der robuste Minilaster T360 und der rassige Sportwagen S500. Die Erfolgsgeschichte im Autobau begann jedoch 1967 mit dem Kleinwagen N360, der als Wunderwerk der Technik galt.
Die 70er und 80er Jahre
1972 brachte Honda ein Auto auf den Markt, das heute Kultstatus besitzt: den Honda Civic. Er wird mittlerweile in der zehnten Generation gebaut und lief seit der Einführung mehr als 24 Millionen Mal vom Band. 1976 folgte ein weiteres Erfolgsmodell: der Honda Accord, ein Wagen der Mittelklasse.
Im Jahr 1982 war Honda die erste japanische Marke, die Fahrzeuge in den USA produziert. Vier Jahre später führte das Unternehmen in Amerika die Luxusmarke Acura ein, die in Europa jedoch auch heute noch nicht vertrieben wird.
Von den 90er Jahren bis heute
1990 stellte Honda den Sportwagensektor mit dem ersten NSX auf den Kopf. Der bis 2005 produzierte zweisitzige Mittelmotor-Sportwagen gilt bis heute und in gleich mehrfacher Hinsicht als technischer Vorreiter. Immerhin war der NSX das erste japanische Serienfahrzeug, das sowohl über eine elektronische Drosselklappen-Steuerung als auch über eine elektronische Lenkunterstützung verfügte. Außerdem wurde es weitestgehend aus Aluminium gefertigt. Interessantes Detail am Rande: 2002 wurde der allererste NSX, der die offizielle Fabrikationsnummer „01“ besaß, in London versteigert. Er wechselte mit einem Zuschlagspreis von umgerechnet etwa 175.000 Euro den Besitzer. Dieser Zuschlagspreis lag immerhin rund 30.000 Euro über der Preisspanne, die vom Auktionshaus Christie’s ursprünglich erwartet wurde.
Doch zurück zu den neunziger Jahren. 1998 konnte der japanische Autobauer bereits seinen 50. Geburtstag feiern. Zu diesem Anlass beschenkte er sich quasi selbst, indem er den hochtourigen S2000, einen zweisitzigen Sportwagen, auf den Markt brachte. Er sollte den Geist des einstigen Roadsters S500 bis ins neue Jahrtausend führen. 2002 wurde der clevere Kleinwagen Jazz eingeführt, der dank eines mittig platzierten Tanks eine erstaunliche Platzeffizienz bietet. 2006 folgte mit dem „Wasserstoffhelden“ FCX Clarity das erste Wasserstoff-Brennstoffzellenauto, das kommerziell verfügbar war.
Zehn Jahre später ein wichtiger Meilenstein in der Historie des Unternehmens: Die Autoherstellung erreichte die magische Marke von 100 Millionen Fahrzeugen. Aktuell (2018) feiert das Unternehmen seinen bereits 70. Geburtstag.
Der Unternehmensname
Der Unternehmensname ist auf den Gründer Soichiro Honda zurückzuführen.
Das Logo
Das Honda-Logo (Abteilung Honda Automobiles) besteht aus dem stilisierten Großbuchstaben „H“, der von einer leicht abgerundeten Umrandung eingefasst wird. Die Optik der Umrandung erinnert an ein Fahrzeugfenster, das gesamte Logo ist Chromfarben. Darunter prangt der rote Schriftzug Honda.
Die Kfz-Produktion
Grundsätzlich umfasst die Produktion von Honda nicht nur Pkw und Kleintransporter, sondern auch Motorräder, Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, Außenbordmotoren sowie verschiedene Motoren für den Weltmarkt. Das Unternehmen gilt mit 22 Millionen Motoren als größter Motorenhersteller der Welt.
In diesem Porträt beschäftigen wir uns jedoch ausschließlich mit den Pkw des Herstellers. Das Angebotsspektrum ist vom Kleinwagen über die Mittelklasse (inklusive der unteren und oberen Mittelklasse) bis hin zum SUV sehr breit gefächert. Bekanntester Kleinwagen hierzulande ist der Honda Jazz, der in Europa eigentlich den Namen „Fitta“ tragen sollte. Doch diese Idee wurde schnell verworfen, da „Fitta“ im skandinavischen Sprachraum ein vulgärer Begriff ist. Der schon erwähnte Civic dominiert ganz klar die Kompaktklasse, wenngleich der bis 1994 hergestellte Honda Concerto ebenfalls recht erfolgreich war. Die Mittelklasse wird vom Accord geprägt, bei den Sportcoupés gehören der Prelude und der CRX zu den bekanntesten Vertretern.
Im Sportwagen-Bereich ist der Honda NSX mittlerweile in der dritten Generation erhältlich. Der Mittelmotor-Hybrid-Sportwagen wurde in Deutschland erstmals im Herbst 2016 ausgeliefert. Der Van Shuttle wurde im Jahre 2000 vom Honda Stream abgelöst, 2007 lief der Export nach Europa aber bereits wieder aus. Ein weiterer bekannter Vertreter dieser Klasse ist der sechssitzige Kompaktvan Honda FR-V, der bis 2009 produziert wurde.
Einen ganz großen Raum nimmt der SUV-Bereich ein. Allen voran das Kompakt-SUV CR-V und der HR-V: Beide Modelle sind bei deutschen Autofahrern außerordentlich beliebt. 2017 wurden beispielsweise deutschlandweit 4.774 HR-V-Neuzulassungen verzeichnet. Ende 2018 soll zudem eine Hybridversion des CR-V auf den europäischen Markt kommen.
Zur Vervollständigung sei noch der Honda Acty erwähnt, das bekannteste Modell im Kleintransporter-Segment.
Der Sitz und die Produktionsstätten
Die Aktiengesellschaft Honda hat ihren Hauptsitz in der japanischen Metropole Tokio. Sitz der Honda Deutschland GmbH ist seit 2013 Frankfurt am Main.
Die Produktionsstätten verteilen sich quasi über den gesamten Erdball. So wird im argentinischen Werk in Campana der Honda City hergestellt (Honda Motor de Argentina S.A.), während im brasilianischen Sumaré die Modelle Civic, Fit und City vom Band laufen (Honda Automoveis do Brasil Ltda.).
Im taiwanesischen Pingdong werden via Honda Taiwan Motor Co. Ltd. gleich vier Modelle produziert:
der Civic, der CR-V, der City und der Fit. Weitere Werke befinden sich in der britischen Stadt Swindon (Honda of the UK Manufacturing Ltd. / Civic, Jazz und CR-V), in der indischen Metropole Greater Noida (Honda Cars India Ltd. / unter anderem Brio, City, CR-V), in der indonesischen Stadt Karawang bei Jakarta (Jazz, CR-V und andere Modelle) sowie natürlich in Japan selbst, wo es gleich mehrere Werke gibt. Im Heimatland des Autobauers erfolgt unter anderem die Fertigung von CR-Z, CR-V und Jazz.
Malaysia (Honda-Werk Pegoh), Mexiko (HR-V und CR-V), Pakistan (Civic und City), die Philippinen, Thailand, die USA (mehrere Werke) und Vietnam verfügen ebenfalls über Produktionsstätten des japanischen Fahrzeugherstellers.
Die Unternehmensbeteiligungen
Honda ist nach wie vor unabhängig und hat nie fusioniert. Allerdings gibt es verschiedene Tochterfirmen. Eine davon ist die Honda Aircraft Company, die unter anderem ein Geschäftsreiseflugzeug baut. Das Flugzeug trägt die Bezeichnung Honda HA-420 Hondajet. Integraler Bestandteil von Honda in Europa ist zudem die „Honda R&D Europe GmbH“, wobei die Abkürzungen „R“ und „D“ für „Research“ und „Development“ stehen. Hier geht es also um Forschung und Entwicklung. Dieser Geschäftsbereich hat seinen Sitz in Offenbach am Main. „R&D“-Zentren gibt es aber auch in anderen Ländern, unter anderem in China, den USA, Italien und Großbritannien.
Weitere Tätigkeitsfelder
Seit 1998 ist die Honda Bank GmbH in Deutschland als Finanzdienstleistungsgesellschaft aktiv. Sie gehört zum Honda-Konzern und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Die Honda Bank GmbH ist des Weiteren Mitglied im Bankenfachverband e. V. und sich somit ihrer enormen Verantwortung als Kreditgeber bewusst. Zum Portfolio gehören attraktive Angebote aus den drei Bereichen Finanzierung, Leasing und Versicherungen. Besonders die Finanzierungsmodelle sind auffallend umfangreich.
Autofahrer können zwischen einem klassischen Ratenkredit, der sogenannten Idealfinanzierung, dem -Optionen-Kredit und der 50/50-Finanzierung wählen. Im Leasingbereich stehen die beiden Modelle Kilometervertrag und Restwertvertrag zur Wahl. Und auch das Versicherungssegment deckt nahezu alle Anforderungen und Bedürfnisse ab. Angebote wie die klassische Kfz-Versicherung (Kfz-Haftpflicht, Teil- und Vollkasko, Zweitfahrzeug-Tarif) und die Ratenabsicherung sorgen bei Honda-Fahrern für ein beruhigendes Gefühl.
Besondere Entwicklungen und technische Innovationen
Bis zum Jahr 2020 sollen Honda-Modelle etwa 30 Prozent weniger CO2-Emissionen ausstoßen als 2001. Eine starke Reduzierung anderer Auspuffemissionen ist ebenfalls geplant: Auf diese Weise will das Unternehmen dazu beitragen, die Luft in den Städten sauberer zu halten. Bis zum Jahr 2050 sind die Ziele noch deutlich ambitionierter. Bei der weltweiten Fahrzeugflotte von Honda sollen die CO2-Emissionen im Vergleich zu 2001 sogar halbiert werden. Doch das Unternehmen verfolgt noch weitere Ziele und Visionen.
Bis zum Jahre 2025 sollen bereits bis zu zwei Drittel aller Neuzulassungen der Marke Honda über einen umweltfreundlichen Elektroantrieb verfügen. So wird in absehbarer Zeit auch erstmals der beliebte Honda CR-V als Hybridmodell verfügbar sein. Die Elektromobilitätsstrategie des japanischen Fahrzeugbauers endet jedoch keineswegs mit der Entwicklung und Umsetzung von Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeugen. Batterieelektrische Fahrzeuge nehmen ebenfalls einen großen Raum in der Palette der Pkw ohne CO2-Emissionen ein. Erstes batteriebetriebenes Elektrofahrzeug, das für den europäischen Markt bestimmt ist, wird der Urban EV Concept sein. Anfang 2019 öffnen sich voraussichtlich die Auftragsbücher für das Auto.
Interessante Daten zur Marke Honda
Im Jahre 2008 beschäftige der Honda-Konzern auf der ganzen Welt 178.960 Mitarbeiter. Die Honda Deutschland GmbH hat etwa 160 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2013/2014 betrug der Umsatz des Konzerns 11,8 Billionen Yen. 2017 produzierte Honda in den weltweiten Werken mehr als 5,1 Millionen Fahrzeuge. In Asien und Ozeanien verkauft Honda in insgesamt 30 Ländern, in Nord- und Südamerika in 38 Ländern, in Europa in 46 Ländern sowie in Afrika (inklusive dem Nahen Osten) in 36 Ländern.
Regionale Besonderheiten
Honda ist bei Deutschlands Autofahrer generell sehr beliebt, so dass regionale Besonderheiten kaum feststellbar sind. Grundsätzlich sind auf den Straßen rund um die hessische Metropole Frankfurt am Main aber etwas mehr Honda-Modelle zu beobachten, was an dem dort ansässigen deutschen Standort liegen dürfte.
Sonstige Fakten rund um die Marke Honda
Die Akademie
Am 11. Dezember 2009 wurde nach einer Bauzeit von nur neun Monaten die neue Honda Akademie eröffnet. Hier werden professionelle Trainingsmaßnahmen für Mitarbeiter durchgeführt. Die Akademie, die sich in Erlensee befindet, ist als einziges Honda Trainingszentrum der Welt mit einer Dynamikfläche für alle Produktgruppen ausgestattet. Auf diese Weise lassen sich quasi sämtliche Produkte des Konzern unter realen Bedingungen testen.
Das Museum
Das Honda Museum in Motegi trägt den offiziellen Namen „Honda-Collection-Hall“ und zeigt fast alles, was das Unternehmen jemals gebaut hat. Das Werksmuseum im fernen Japan wurde 1998 eröffnet und ist für alle Liebhaber der Marke ein Muss. Eine ebenso lange Reise müssen Honda-Fans für ein weiteres Museum auf sich nehmen, das sich im US-amerikanischen Torrance befindet („American Honda Museum“).
Honda im Motorsport
Honda im Motorsport, das ist eine grandiose Erfolgsgeschichte, die sich über viele Jahre erstreckt.
Unter dem Rennstall- und Werksteam-Namen „Honda Racing F1“ nahm der Autobauer zum Beispiel zunächst von 1964 bis 1968 und dann später noch einmal von 2006 bis 2008 am Formel-1-Geschehen teil. Die Namen der Fahrer dürften vielen Rennsportfans geläufig sein, allen voran sind hier nämlich der britische Pilot Jenson Button und der brasilianische Fahrer Rubens Barrichello zu erwähnen. Die Ergebnisse der Jahre 2006 bis 2008: Rang vier, acht und neun.
Als Motorenlieferant rüstete Honda in der Formel-1 die Teams von Williams, Lotus, British American Racing und McLaren aus.
Jahrzehnte vorher war Honda bereits Ausrüster für den Rennstall von Brabham für die Formel 2
zwischen 1965 und 1966.
Seit 2018 beliefert der Autobauer das Team Scuderia Toro Rosso (Italien) exklusiv mit Motoren.
Die Diebstahlstatistik
In der Diebstahlstatistik 2016 belegt die Marke Honda den 13. Platz. Dies bedeutet, dass zwischen Januar und Dezember 2016 deutschlandweit 233 Modelle der Marke Honda als gestohlen gemeldet wurden.
Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein kleiner Rückgang, denn 2015 „bedienten“ sich noch 241 Langfinger an einem Honda. Auffälligkeiten bei einem bestimmten Modell sind im Hinblick auf die Diebstahlstatistik nicht zu beobachten, unter den Top-16 der meist gestohlenen Modelle befindet sich kein einziger Honda.
Honda in der Werbung
Honda tritt aktuell (2018) unter dem Slogan „The Power of Dreams“ („Die Kraft der Träume“) auf. In der Vergangenheit setzte das Unternehmen in Deutschland noch häufig auf die deutsche Sprache. So hieß es beispielsweise 1988 „Fortschritt ist unser Anspruch“ und 1991 „Die schönste Form der Freiheit“.
Es heißt, für einen bestimmten Werbespot benötigte Honda insgesamt 600 Anläufe, bis alles
funktionierte und die Aufnahmen im Kasten waren. Für den Spot wurden übrigens ausschließlich Teile von Honda verwendet.
Die Fahrzeugmodelle von Honda
Wer sich heute für einen Honda entscheidet, hat die Qual der Wahl zwischen Modellen wie dem Civic, dem Jazz, dem HR-V und dem NSX. Doch ganz egal, für welches Modell sich Autofahrer entscheiden, sie erhalten auf jeden Fall eine sehr gute Qualität in Kombination mit einem hohen Fahrkomfort, anspruchsvollen Technologien und einen modernen Design. Mit einem Honda muss eine Werkstatt in der Regel nicht sehr oft angesteuert werden: Dies zeigt unter anderem die Pannenstatistik 2017 am Beispiel des Modells Jazz. Der Wagen schneidet hier erfreulich gut ab. Doch auch alle andere Fahrzeuge aus dem Hause Honda gelten als Synonym für Zuverlässigkeit und Sicherheit.