Winterreifen – perfekte Begleiter in der kalten Jahreszeit

Alle Jahre wieder: Sobald der Winter vor der Tür steht, müssen Autofahrer handeln und ihr Fahrzeug mit Winterreifen ausstatten. Was das konkret bedeutet und wann es Zeit für den Wechsel auf die geeigneten Pneus ist, erfahren Sie im Nachfolgenden auf kfz-serviceportal.de.

Weshalb die Umrüstung auf Winterreifen wichtig ist

Der wesentliche Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen ist die Zusammensetzung des Materials, aus dem sie bestehen. Damit die Reifen im Winter genug Grip auf der verschneiten und somit teilweise äußerst rutschigen Fahrbahn haben, müssen sie möglichst flexibel und weich sein – und zudem ein starkes Profil aufweisen. Nur so finden sie selbst bei Schneematsch ausreichend Haftung auf der Straßenoberfläche und meistern auch kritische Streckenabschnitte mit Steigungen, Kurven oder Gefälle. Dabei spielen die für Winterreifen typischen Zähne eine Rolle – Rillen auf der Reifenoberfläche, die einen höheren Grip zur Folge haben.

Die Materialmischung von Winterreifen

Damit dies gelingen kann, wird bei der Herstellung von Winterreifen deutlich mehr Kautschuk verwendet als bei hitzebeständigen Sommerreifen. Auf diese Weise ist die Langlebigkeit und Belastbarkeit der Reifen garantiert: Auch bei niedrigsten Temperaturen verhärtet das Gummigemisch nicht oder nur wenig und wird somit weder rissig noch brüchig. Modelle, die für die mitteleuropäische Zone ausgelegt sind, halten dabei problemlos Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius aus. Winterreifen, die für skandinavische Verhältnisse produziert werden, sind währenddessen für deutlich niedrigere Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius konzipiert.

Der Zeitraum: Wann müssen Winterreifen aufgezogen werden?

Während es in anderen Ländern teils Pflicht ist, während der kalten Jahreszeit von Dezember bis Februar Winterreifen am Wagen zu führen, herrscht in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht, die abhängig von der jeweils vorherrschenden Wetterlage ist. In der Straßenverkehrsordnung heißt es hierzu, dass bei Glatteis, Schneematsch, Schnee-, Eis- oder Reifglätte Kraftfahrzeuge nur mit Winterreifen gefahren werden dürfen. Wer bei solch winterlichen Straßenverhältnissen trotzdem mit Sommerreifen unterwegs ist, muss mit folgenden Geldbußen rechnen:

  • bei einer falschen Bereifung am Wagen: 60 € + Punkt
  • bei einer daraus resultierenden Verkehrsbehinderung: 80 € + Punkt
  • bei einer daraus resultierenden Gefährdung: 100 € + Punkt
  • bei einem daraus resultierenden Unfall: 120 € + Punkt

 
Außerdem kann sich die Kaskoversicherung bei einem solch fahrlässigen Verhalten weigern, für entstandene Schäden aufzukommen. Und auch falls ein Unfall eigentlich durch Fremdverschulden entstanden ist, ist es durchaus möglich, dass die fehlerhafte Bereifung am eigenen Wagen im Nachhinein zu einer Mithaftung am Unfallschaden führt.

Frühes Abrüsten kann gefährlich sein

Auch wenn im Volksmund für die Sommerbereifung die Regel „von O bis O“, also von Ostern bis Oktober, geläufig ist, sollten die Winterreifen nicht zu früh demontiert und eingelagert werden. Winterreifen nutzen zwar um etwa 20 Prozent mehr ab als Sommerreifen, sodass eine schnelle Umrüstung aus Kostengründen verlockend erscheint, jedoch kann es auch im launischen April durchaus noch einmal Frost geben. Für die eigene Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer ist es daher empfehlenswert, im Zweifel lieber etwas länger zu warten, als voreilig den Reifenwechsel durchzuführen.

Keine Regel ohne Ausnahme: Für wen die Winterreifenpflicht (nicht) gilt

Zu beachten ist, dass die Winterreifenpflicht nicht für alle Kraftfahrzeuge gilt. Während normale Personenkraftwagen, auch solche mit ausländischer Zulassung, bei der Teilnahme am Straßenverkehr eine Winterbereifung vorweisen müssen, stellen hierbei unter anderem Fahrzeuge, die in der Land- und Forstwirtschaft genutzt werden, motorisierte Krankenfahrstühle und einspurige Kraftfahrzeuge, wie Motorräder, eine Ausnahme dar. Letztere wurden im Zuge der geänderten Winterreifenverordnung des Jahres 2017 von der Regelung ausgenommen, da sie in der kalten Jahreszeit meist nicht genutzt werden – und auf dem Markt daher nur wenige Winterreifen speziell für Motorräder erhältlich sind.

Zudem gilt: Wer im Winter nach einer lästigen Autopanne einen Reifenwechsel durchführen muss, allerdings nur einen Sommerreifen als Reserverad im Kofferraum dabei hat, darf diesen nutzen. Im Anschluss ist jedoch höchste Vorsicht im Straßenverkehr geboten und baldmöglichst ein Winterreifen als Ersatz zu montieren.

Ein Blick ins Portemonnaie: Wie viel kosten Winterreifen?

Zahlreiche Faktoren, wie die Marke, gewünschte Ausstattung und Profilbreite, haben einen großen Einfluss auf den Preis eines Winterreifens. Allgemein kann gesagt werden, dass ein guter Winterreifen, der den Anforderungen der deutschen Gesetzeslage entspricht, zwischen 50 und 120 Euro kostet. Für einen vollwertigen Reifensatz bedeutet dies demnach einen Anschaffungspreis von bis zu 480 Euro. Damit sind Winterreifen im Vergleich zu Sommerreifen, die im Vierer-Set bei etwa 200 bis 280 Euro liegen, deutlich teurer. Weitere Kosten ergeben sich bei der Winterbereifung unter Umständen durch zusätzlich benötigte Felgen oder, falls daheim nicht genügend Stauraum für die Reifen vorhanden ist, durch eine Einlagerung während der Sommersaison.

Für Sparfüchse: Wie ein möglichst günstiger Reifenkauf gelingt

Generell gilt, dass vor allem nach der kalten Jahreszeit die Preise für Winterreifen stark sinken. Wie so oft bestimmt hierbei die Nachfrage den Preis. Wer also preiswerte Reifen finden möchte, sollte sich frühzeitig auf die Suche nach diesen begeben. Kurz vor der Wintersaison steigt der Bedarf und somit auch wieder der Preis um ein Vielfaches an.

Gebrauchte Winterreifen: Bedingt empfehlenswert

Auch gebrauchte Modelle sind in der Anschaffung deutlich günstiger und daher durchaus eine Überlegung wert – allerdings nur, wenn das Profil noch intakt ist und der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 mm entspricht. Von allzu billigen Angeboten sollten jedoch, auch beim Neukauf, stets die Finger gelassen werden: In der Regel verbergen sich dahinter Mängel, wie eine schlechte Verarbeitung oder minderwertige Materialien, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. Wirklich wintertauglich sind nur Qualitätsreifen, die neben der M(atsch)+S(chnee)-Kennzeichnung zusätzlich das Alpine-Symbol mit Bergpiktogramm und Schneeflocke aufweisen.

Wer sich angesichts der unzähligen Angebote auf dem Markt nicht sicher ist, welcher Reifen zum eigenen Fahrzeug passt, kann sich an den in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 aufgeführten Daten orientieren. Sie benötigen kompetente Hilfe, um nicht den Überblick zu verlieren? Im Kfz-Serviceportal finden Sie schnell und unkompliziert Werkstätten und Händler ganz in Ihrer Nähe.

Inhalte dieser Website dürfen für KI-Antworten und -Training nur mit Quellenangabe verwendet werden.