Jaguar – Die exklusive Automarke im Überblick

Schon seit vielen Jahren ist die Automarke Jaguar ein begehrter Männertraum. Sie ist der Inbegriff für sportliche Fahrkultur in Verbindung mit britischer Lebensart. Es gibt wohl kaum einen Autofahrer, auf dessen Wunschliste nicht ein rassiger Jaguar steht. Das bedeutet aber nicht, dass sich nur die Herren der Schöpfung für die Fahrzeugmarke begeistern können, ganz im Gegenteil: Das elegante Design von Modellen wie dem XE, dem XF oder dem XJ fasziniert Männer und Frauen nahezu jeden Alters. Über das Unternehmen selbst ist in der Öffentlichkeit jedoch nur relativ wenig bekannt. Dies könnte unter anderem an der Tatsache liegen, dass der Autobauer bisher niemals durch Skandale auffiel. Folgendes Porträt befasst sich mit der Geschichte und dem Werdegang der Marke Jaguar und zeigt sowohl wichtige Meilensteine als auch interessante Besonderheiten auf.

Die Unternehmensgeschichte

Die Anfänge: edles Design, aber zunächst keine eigene Motorentechnologie

Wir schrieben das Jahr 1922, als der damals 21-jährige Brite William Lyons zusammen mit seinem acht Jahre älteren Freund William Walmsley ein Unternehmen für elegante Motorrad-Beiwagen gründete: die Swallow Sidecar Company. Schon vier Jahre später folgte der Umzug in eine größere Werkstatt und der junge Betrieb bot zusätzlich Karosseriereparaturen an. Auf Basis des Austin Seven entwickelten die beiden Unternehmer ab 1927 auch komplette Karosserien im sportlich-edlen Design. Im Folgejahr zog die Firma nach Coventry um, wo sie noch heute ihren Sitz hat. Die Swallow Sidecar Company arbeitete fortan eng mit der Standard Motor Company zusammen, dort erfolgte unter anderem die Montage von verschiedenen Chassis. 1931 stellte Swallow dann das erste eigene komplette Fahrzeug vor. Da das Chassis aber weiterhin bei Standard montiert wurde und auch die Motoren vom britischen Produzenten Standard stammten, konnte zwischen Swallow und Standard keine Einigung über die Modellbezeichnung erzielt werden. Aus diesem Grund lautete der Markenname zunächst „S.S.“. Die Fahrzeuge zeichneten sich von Anfang an durch flache, elegant gestreckte Karosserien und lange Motorhauben aus. Diese Eigenschaften sollten später zum unverwechselbaren Markenzeichen von Jaguar werden. 1935 nutzte Lyons für die Modellreihe der S.S.100 zum ersten Mal den Markennamen Jaguar.

Ab 1945, nach dem Zweiten Weltkrieg, verzichtete das Unternehmen komplett auf den Namen „S.S.“, da der Begriff auch in Großbritannien zu starke Assoziationen an die Nationalsozialisten weckte. Im Oktober 1948 wurde in London der XK 120 vorgestellt, der sich derart revolutionär im Design präsentierte, dass er mit seiner Linienführung und seinem Fahrverhalten alle Vorstellungen von einem rasanten Sportwagen grundlegend veränderte. Er war gleichzeitig der erste Jaguar mit XK-Doppelnockenwellen-Reihensechszylinder.

Jaguar wird zur Weltmarke

Anfang 1960 kaufte Jaguar die Daimler Motor Company, denn deren Fahrzeuge wurden gerade vom britischen Königshaus hoch geschätzt. Fortan wurde jedes Jaguar-Modell auch in einer luxuriösen Daimler-Version herausgebracht.

1961 folgte der E-Type, den Automobilhistoriker auch heute noch zu den aufregendsten Sportwagen aller Zeiten zählen. Die immense Bedeutung dieses Fahrzeugs beweist unter anderem die Tatsache, dass das New Yorker „Museum of Modern Art“ ein E-Type Cabrio 1996 in die Dauerausstellung aufnahm.

1966 fusionierte Jaguar zunächst mit der BMC (British Motor Corporation) zur British Motor Holdings (BMH), zwei Jahre später dann mit Leyland zur British Leyland Motor Corporation. Etwa zeitgleich erhielt der neu eingeführte XJ 6 in England die Auszeichnung „Auto des Jahres“. 1971 brachte das Unternehmen den V12-Motor heraus.

Von den achtziger Jahren bis heute

Als 1982 die Austin Rover Group gegründet wurde, fanden die meisten Marken von British Leyland dort ihre Fortsetzung. Jaguar wurde allerdings gemeinsam mit Daimler in der Jaguar Car Holdings weitergeführt und zwei Jahre später dann vom Mutterunternehmen abgetrennt. Zum Jahresende 1989 übernahm die amerikanischen Ford Motor Company Jaguar. Der Konzern fasste Jaguar, Aston Martin und Lincoln 1998 zur Premier Automotive Group (kurz PAG) zusammen, doch schon in der ersten Jahreshälfte 2007 wurden die Marken Jaguar und Land Rover an die indische Tata-Gruppe verkauft. Heute firmiert Jaguar unter dem Namen Jaguar Land Rover Ltd., das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft von Tata Motors.

Der Unternehmensname

Der Unternehmensname Jaguar lehnt sich an die gleichnamige Raubkatze an, die über ähnliche Eigenschaften verfügt wie die Fahrzeuge der Marke: nämlich eine enorme Eleganz und Geschwindigkeit.

Das Logo der Marke

Passend zum Unternehmensnamen ziert das Logo ein gestreckter Jaguar im Sprung. Bis 2012 war das Logo etwas schlichter gehalten, mittlerweile zeigt es sich im silberfarbenen 3D-Design.

Die Kfz-Produktion

Mittelklasse, Oberklasse, Limousine, SUV und Sportwagen: So lässt sich die Palette an Fahrzeugtypen bei Jaguar kurz und knapp beschreiben.

Die Sportwagen wurden meist als Coupé und Cabriolet gebaut, Modelle wie der XK120 und der E-Type sind hierfür die bekanntesten Beispiele. Der Supersportwagen Jaguar XJ220 galt lange Zeit als schnellster Serienwagen der Welt und erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 341 Stundenkilometern. Und auch andere Modelle überraschten den Markt vor allem im Sportwagensegment: so beispielsweise 1972 der XJ12, der Europas erster serienmäßiger Pkw mit einem V12-Motor seit 1939 war. Und im XKR-S kam zum ersten Mal ein Kompressor-Motor zum Einsatz, er machte Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 280 Stundenkilometern möglich. Ab dem Baujahr 2005 besaßen die XK-Modelle eine fast vollständig aus Alu hergestellte Karosserie. Seit Mai 2013 ist der neu entwickelte zweisitzige Sportwagen F-Type auf dem Markt, der als Dreiliter-V6 und als Fünfliter-V8 angeboten wird.

Die Oberklasse wird ganz klar durch die Limousine XJ dominiert, ab 2001 führte der Autobauer mit dem X-Type dann auch ein Mittelklassefahrzeug in sein Programm ein. Er wurde nicht nur als Limousine, sondern auch als Kombi angeboten, was für Jaguar ein absolutes Novum war. Seit Juni 2015 ist in Deutschland sein Nachfolger, der XE, verfügbar. Es folgte 2016 mit dem F-Pace das erste SUV.

Der Sitz und die Produktionsstätten

Jaguar hat seinen Sitz in der englischen Industriestadt Coventry, die etwa 150 Kilometer nordwestlich von London liegt. Im Jaguar-Land-Rover-Werk „Castle Bromwich“ bei Birmingham (England) werden die drei aktuellen Modelle XF, XJ und F-Type hergestellt, im ebenfalls britischen Jaguar-Land-Rover-Werk Solihull laufen der XE und der F-Pace vom Band. Im österreichischen Graz erfolgt die Fertigung der Modelle E-Pace und I-Pace, im indischen Jaguar-Land-Rover-Werk Pune werden der XF und der XJ gefertigt.

Die Unternehmensbeteiligungen

Jaguar ist eine Marke des Herstellers „Jaguar Land Rover“, die wiederum eine 100-prozentige Tochter von Tata Motors ist. Tata Motors mit Sitz in Mumbai (Indien) gehört mehrheitlich zur Tata Group und ist der größte Automobilhersteller in Indien. Auf der Forbes-Liste der 2000 größten Betriebe belegte das Unternehmen 2016 Platz 278. Zuvor war Jaguar zwischen 1989 und 2008 ein Teil der amerikanischen Ford Motor Company.

Weitere Tätigkeitsfelder

Die Jaguar Bank bietet ihren Kunden einen maßgeschneiderten und auf die jeweiligen individuellen Wünsche ausgerichteten Service für Finanzierung, Leasing und Versicherung an. So eröffnen die Finanzierungsangebote den Kunden beispielsweise vielfältige interessante Möglichkeiten mit unterschiedlichen Finanzierungsmodellen, und auch die Leasingangebote offerieren dem Autofahrer eine höchstmögliche Flexibilität. Die „GAP Plus+ Versicherung“ gehört ebenfalls zum Portfolio der Jaguar Bank. GAP steht für „Guaranteed Asset Protection“ und sorgt für eine Schließung bei eventuellen Deckungslücken.

Die Jaguar Bank ist eine Zweigniederlassung der FCA Bank Deutschland GmbH und hat ihren Sitz in Heilbronn.

Besondere Entwicklungen und technische Innovationen

Der Autobauer hat das Ziel, Elektroautos mit Batterieantrieb zu entwickeln, die jeden Fahrer begeistern. Um die Entwicklung von neuen Technologien für Elektrofahrzeuge voranzutreiben, setzt Jaguar auf die Unterstützung des Formel E Racing-Teams. Das erste elektrische Performance-SUV von Jaguar ist der I-Pace. Er wurde von Anfang an als reines Elektrofahrzeug mit Batterie konzipiert und erreicht durch den Allradantrieb mit integrierter Traktionshilfe sowie durch das sofort nutzbare Drehmoment die Beschleunigung eines Sportwagens. In gerade einmal 4,8 Sekunden beschleunigt der I-Pace auf 100 Stundenkilometer. Bei den WLTP-Fahrzyklustests konnte zudem mit einer einzigen Ladung eine Reichweite von 470 Kilometern (elektrisch) erreicht werden. Das Elektroauto wird von zwei Synchronmotoren angetrieben, die im Hinblick auf die Antriebstypologie den Elektromotoren ähneln, die im Formel E-Rennwagen I-Type verwendet werden.

Interessante Daten zur Marke Jaguar

Mit einem Jahresumsatz von 24.339 Millionen Pfund (laut Jahresbericht 2016/2017) gehört Jaguar Land Rover Ltd. zu den weltweit führenden Autoherstellern. Das Unternehmen beschäftigt weltweit etwa 40.000 Mitarbeiter.

Regionale Besonderheiten

Da Jaguar kein eigenes Werk in Deutschland betreibt, sind regionale Besonderheiten nicht zu beobachten. Jaguar gilt unter Autofahrern aber generell als absolute Wunschmarke und erfreut sich einer enormen Beliebtheit.

Sonstige Fakten rund um die Marke Jaguar

Jaguar im Motorsport

Im Motorsport war Jaguar über viele Jahrzehnten eine feste Größe. Bereits William Lyons, der einstige Unternehmensgründer, tummelte sich schon in jungen Jahren durchaus erfolgreich im Motorrad-Rennsport. Der legendäre SS 100 wurde dann ab 1936 bei diversen Rennen und Rallyes eingesetzt, zu seinen Erfolgen gehörte unter anderem ein Doppelsieg bei der RAC (Royal Automobile Club) im Jahre 1937. Er folgten viele weitere eindrucksvolle Triumphe. Allein beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans konnte Jaguar zwischen 1951 und 1990 sieben Mal gewinnen. 1956 war besonders erfolgreich, da Jaguar nicht nur das 24-Stunden-Rennen von Le Mans für sich entschied, sondern auch noch die Rallye Monte Carlo. Siege bei den Tourenwagen-Europameisterschaften 1963 und 1984 und beim 24-Stunden-Rennen von Daytona (1988, 1990 und 1992) lösten einen regelrechten Hype um die Sportwagen aus. Ende 2004 wurde der Jaguar-Rennstall jedoch von Red Bull in Österreich übernommen. Zu den erfolgreichsten Modellen im Motorsport zählten der XK 120 C (C-Type), der E-Type Lightweight und der D-Type.

Die Auszeichnungen

Jaguar kann mit Stolz auf mehrere bedeutende Auszeichnungen verweisen. Einige Beispiele: Die Leser von Auto Bild Sportcars wählten den Jaguar F-TYPE 400 SPORT im Jahre 2017 zum Sieger in der Kategorie „Sportwagen und Roadster“, nachdem einige Monate zuvor bereits der F-Pace bei den World Car Awards 2017 zum „World Car Design of the Year“ sowie zum „World Car of the Year“ gekürt wurde. 2016 gewann der Jaguar XF das renommierte Goldene Lenkrad in der Kategorie „Mittel- und Oberklasse“, in der Kategorie der „Großen SUV“ belegte der F-Pace einen hervorragenden zweiten Platz. Ebenfalls ein echter Siegertyp: der Jaguar F-TYPE SVR. Er setzte sich 2016 souverän beim „Sport Auto Award“ durch. 2015 gewannen bei der 28. Auto Trophy der Auto Zeitung gleich drei Modelle aus der Jaguar-Familie. Die Business Limousine XF siegte in der Kategorie „Importeurs-Wertung für die Oberklasse“, die Sportlimousine XE in der Mittelklasse und der F-Type im Segment der ausländischen Cabrios.

Das soziale Engagement

In der britischen Automobilindustrie ist Jaguar Land Rover der größte Arbeitgeber. Das Unternehmen ist sich seiner hohen Verantwortung für seine Mitarbeiter bewusst und investierte im Geschäftsjahr 2012/2013 mehr als 20 Millionen Euro in Aus- und Weiterbildungsprogramme.

Als Mitglied des „BITC Per Cent Clubs“ hat sich Jaguar außerdem dazu verpflichtet, mindestens ein Prozent des Gewinns vor Steuern zu stiften. Darüber hinaus hat jeder Mitarbeiter die Möglichkeit, 16 Stunden seiner Arbeitszeit pro Jahr für soziales Engagement zu nutzen. Um welches soziale Engagement es dabei geht, bleibt dem Mitarbeiter überlassen.

Jaguar gewann im Jahre 2013 den „Responsible Business of the Year Award“, das heißt, der Hersteller wurde als nachhaltigstes Unternehmen des Jahres ausgezeichnet.

Die Diebstahlstatistik

Liebhaber der Edelmarke Jaguar haben Glück, denn sie taucht in absoluten Zahlen in der Diebstahlstatistik des Jahres 2016 erstaunlicherweise nicht auf. Bei einem Blick auf die „Top 50“ der meist gestohlenen Modelle fällt jedoch auf, dass ein einziger Jaguar darunter ist: der F-TYPE Roadster 3.0. Er liegt auf der Skala auf Platz 21 und verzeichnet eine Diebstahlquote von 6,2, das heißt, pro 1000 versicherter Autos wurden durchschnittlich 6,2 Fahrzeuge gestohlen.

Jaguar in der Werbung

Nur wenigen Autofahrern wird der legendäre Werbeslogan aus den 1950er-Jahren noch geläufig sein: „Grace, pace and space“ hieß es zu dieser Zeit nämlich. Ein späterer Claim kam beim deutschen Publikum nicht gut an. Die Frage „How alive are you?“ sorgte für jede Menge Missverständnisse und wurde oft fälschlich mit „Wie überlebst du?“ übersetzt. Weitere mehr oder wenige bekannte Botschaften lauteten „Don’t dream it. Drive it!“, „Born to perform“ und „Jaguar. The art of performance.“

In den Werbespots zeigte sich der Autobauer selbstbewusst und offensiv. Gerne präsentierten sich die Spots futuristisch.

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Der Werbespot – Jaguar F-Type und XE mit Alu-Karosserie

 

Der Top Parkplatz mit Jürgen Vogel.

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Der Schauspieler Jürgen Vogel mit dem Jaguar F-Type auf ungewöhnlicher Parkplatzsuche

 

Die Fahrzeugmodelle von Jaguar

Es war sicherlich kein Zufall, dass der britische Fahrzeugbauer sich selbst den Namen der großen stolzen Raubkatze gab. Die verschiedenen Modelle sind in ihrer Eleganz und Leistungsfähigkeit nämlich durchaus mit der Großkatze vergleichbar. Bis heute weckt die bloße Erwähnung der Marke Jaguar die Assoziation von luxuriös ausgestatteten, sportlichen, eleganten und schnellen Fahrzeugen, die über außergewöhnlich rasante Karosserien verfügen. Mittlerweile gehören zum Portfolio aber nicht mehr nur hochpreisige Luxusmodelle, sondern auch optisch sehr attraktive Fahrzeuge der Mittelklasse beziehungsweise oberen Mittelklasse. Und das Interesse an einem Jaguar ist nach wie vor groß, nicht nur im Neuwagensegment: Auch die Oldtimer der Marke sind heiß geliebte Schätze und gelten als extrem wertvoll.

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