Der Auflieger – praktisch und kombinierbar

Sattelauflieger, auch Sattelanhänger genannt, sind Anhänger, die einen Teil ihres Gewichts auf die Achsen der Zugmaschine verteilen können. Die Auflieger werden verwendet, um große Lasten zu transportieren. Sie sind dabei über eine sogenannte Sattelplatte mit dem Zugfahrzeug verbunden. Die ersten ihrer Art fuhren einst in den USA. Zuvor wurde jedoch bereits in Deutschland eine kleinere Variante des Sattelaufliegers entwickelt. Die Grundlage der heutigen Sattelauflieger schuf die Firma Fruehauf 1914 in den USA. Das damals verwendete Prinzip wird, zwar modernisiert und modifiziert, bis heute genutzt.

Was genau ist ein Sattelauflieger?

Ein Sattelauflieger ist ein Anhänger, der aufgrund seiner Bauform einen Teil seines Gewichts auf die Achsen des Zugfahrzeugs übertragen kann. Es handelt sich hierbei um eine Art langen Anhänger, der keine Vorderachse, jedoch bis zu vier Hinterachsen besitzt. Vorne hat der Sattelzug herausfahrbare Stützen, um das Auf- und Absatteln sowie das Abstellen zu erleichtern. Die Vorderachse des Aufliegers wird im Prinzip durch die Hinterachse des Zugfahrzeugs ersetzt. Aufgrund der oftmals enormen Länge des Aufliegers ist das Zugfahrzeug in der Regel sehr kurz gebaut, um den Anforderungen des Straßenverkehrs zu entsprechen.
Die Zugmaschine ist einem Lkw sehr ähnlich, besitzt jedoch keine eigene Aufliegefläche. Stattdessen ist eine Sattelkupplung verbaut, die den Auflieger mit dem Fahrzeug verbindet. Die Sattelkupplung besteht aus einer Grundplatte mit Schließmechanismus, auf der sich der Sattelauflieger befindet und mit einem sogenannten Königszapfen fixiert wird. Der Königszapfen befindet sich an der Unterseite des Aufliegers und passt genau in den Schließmechanismus der Kupplung. Damit ist der Auflieger fest, aber dennoch beweglich mit dem Fahrzeug verbunden.

Hersteller von Sattelaufliegern

Sattelauflieger werden meist von mittelständischen Betrieben hergestellt. Neben einer Serienproduktion sind so auch Einzelfertigungen möglich. Der Markt hat sich durch ein starkes Wachstum und die Globalisierung internationalisiert. Die meisten kleineren Produzenten sind jedoch nach wie vor auf ihre Region spezialisiert, da ein grenzüberschreitender Handel mit anspruchsvollen Regularien und Normen verbunden ist. Die größten Hersteller weltweit sind CIMC aus China sowie Great Dane und Wabash National aus den USA mit einer Gesamtstückzahl von über 200.000 Sattelaufliegern jährlich. Die größten Anbieter in Europa sind Schmitz Cargobull und die Firma Krone aus Deutschland sowie die Firma Wielton aus Polen. Zusammen produzieren diese drei europäischen Firmen eine Stückzahl von über 120.000 Sattelaufliegern pro Jahr. Kleinere, aber ebenfalls bekannte Hersteller in Deutschland sind Kögel oder Fliegl.

Einsatz des Sattelaufliegers

Sattelauflieger werden hauptsächlich im Fernverkehr und für Schwerlasttransporte eingesetzt, da sie im Vergleich zu einem normalen Lkw wenig wendig sind. Im europäischen Fernverkehr werden meist dreiachsige Sattelauflieger genutzt, wobei das Gesamtgewicht auf 40 Tonnen beschränkt ist. Für großvolumige Gütertransporte werden spezielle Auflieger genutzt. Diese besitzen eine geringere Höhe und kleinere Räder als gewöhnliche Auflieger. Die sogenannten Mega-Liner haben ein schlechteres Fahrverhalten als konventionelle Gespanne und nutzen sich, besonders im Reifenbereich, schneller ab. Sie werden nur bei großen Volumina und einem relativ geringen Gewicht eingesetzt.

Vor- und Nachteile dieses Anhängertyps

Sattelauflieger lassen sich schnell und bequem tauschen und reduzieren so die Standzeiten. Sie bieten eine preiswerte und große Ladefläche, die ein unproblematisches Verladen, auch von langen Gütern, ermöglicht – so können sowohl großvolumige und leichte als auch kleinvolumige und schwere Güter transportiert werden. Zugmaschinen ohne Anhänger sind vom Sonntagsfahrverbot ausgenommen und können daher auch an diesen Tagen zum nächsten Einsatzort bewegt werden. Aufgrund der engen Verbindung zwischen Zugmaschine und Anhänger sind ein geringer Spritverbrauch und ein gutes Fahrverhalten gegeben.
Eine Zugmaschine kann nur Güter in Verbindung mit einem Sattelauflieger transportieren. Ohne Auflieger oder nur mit leichter Beladung kann das Fahrzeug schlechte Fahreigenschaften, vor allem bei Wind, entwickeln. Ein hoher Reifenabrieb erfolgt insbesondere bei Aufliegern ohne lenkbare Achsen. Das Ausschwenken bei Kurvenfahrten kann andere Verkehrsteilnehmer und die Ladung gefährden, sodass hierbei eine besondere Achtsamkeit erforderlich ist. Außerdem darf eine Zugmaschine mit Sattelauflieger laut StVO außerhalb geschlossener Ortschaften nur maximal 60 km/h fahren.
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