Kfz-Zulassungsdienst – Welche Vorteile macht dieser Service
Behördengänge sind nicht gerade beliebt: Dazu gehört auch der Besuch bei der Kfz-Zulassungsstelle. Öffnungszeiten, die sich kaum mit den eigenen Arbeitszeiten vereinbaren lassen, so dass ein Urlaubstag geopfert werden muss, sowie teilweise extrem lange Wartezeiten verleiden vielen Autofahrern die Freude über das neue Fahrzeug. Wer sich den Aufwand ersparen möchte, kann aber zum Glück einen Zulassungsdienst in Anspruch nehmen. Die Servicemitarbeiter nehmen gegen eine Gebühr den (künftigen) Fahrzeughaltern den Gang zur Zulassungsstelle ab. Das Leistungsspektrum erstreckt sich dabei aber nicht nur auf Neuanmeldungen, sondern auf quasi alle Aufgaben, die üblicherweise bei einer Zulassungsstelle erledigt werden. Wie das funktioniert, wie hoch die Kosten sind und welche Dienstleistungen im Einzelnen angeboten werden, klärt dieser Beitrag.
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Hier finden Autofahrer einen Zulassungsservice
Meist handelt es sich bei einem Kfz-Zulassungsservice um ein eigenständiges Unternehmen, das sich ausschließlich auf Zulassungen aller Art beim Straßenverkehrsamt spezialisiert hat. Die Dienstleistungen können dabei sowohl von Privatpersonen als auch von Firmen für den unternehmenseigenen Fuhrpark in Anspruch genommen werden. In vielen großen Städten ist ein solcher Zulassungsdienst zu finden. Viele Dienstleister bieten ihren Service aber auch überregional und bundesweit an. Sollte ein Kunde nicht zum Einzugsbereich des Kfz-Zulassungsdienstes gehören, wird der Auftrag dann üblicherweise an entsprechende Partner weitergeleitet.
Inzwischen haben aber auch zahlreiche Autohäuser und Kfz-Werkstätten ihren Geschäftsbereich um einen Zulassungsservice erweitert. Auch diese erheben in der Regel Gebühren für ihre Dienstleistungen.
Der Zulassungsdienst und seine Serviceangebote
Wichtig: Nicht jeder Zulassungsdienst bietet auch alle Leistungen an!
Neuzulassungen, Umschreibungen, Halterwechsel
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Die Leistungsangebote der einzelnen Kfz-Zulassungsdienste unterscheiden sich teilweise voneinander. Einen Schwerpunkt bildet die Neuzulassung von neuen Pkw. Dafür benötigt der Zulassungsdienst beispielsweise die Zulassungsbescheinigung Teil II in Verbindung mit den CoC-Papieren, die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB) über die gesetzliche Kfz-Haftpflichtversicherung, den Personalausweis, eine ausgefüllte Vollmacht, den ausgefüllten Zulassungsantrag sowie ein SEPA-Lastschriftmandat für das Kfz-Steuer-Lastschriftverfahren. Die entsprechenden Vordrucke stellt der Zulassungsservice meist zum Download auf seiner Homepage zur Verfügung.
Für Umschreibungen und einen Halterwechsel sind weitere Unterlagen wie der Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) mit Eintrag der nächsten HU/AU beziehungsweise der TÜV-Prüfbericht erforderlich.
Vorübergehende Abmeldung beziehungsweise Stilllegung
Ob vor dem Verkauf an Unbekannte oder im Rahmen einer geplanten Nutzungspause, der Zulassungsservice übernimmt auch die Formalitäten bei einer Außerbetriebsetzung. Dafür muss der Halter alle bei Inbetriebsetzung gesiegelten Kennzeichen, beide Zulassungsbescheinigungen (Teil I und II beziehungsweise Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief), seinen Personalausweis sowie eine Vollmacht vorlegen. Bei einer endgültigen Abmeldung wird meist noch zusätzlich ein Verwertungsnachweis über den Verbleib des Wagens gefordert.
Adressen- und Namensänderung
Wenn sich nach einer Heirat oder einem Umzug die persönlichen Daten in den Fahrzeugpapieren ändern, können Fahrzeugbesitzer die entsprechenden Änderungen durch einen Zulassungsdienst vornehmen lassen. Dafür muss der Halter den Fahrzeugschein, den Fahrzeugbrief, seinen Personalausweis sowie eine Vollmacht vorweisen.
Die Eintragung technischer Änderungen
Neben beiden Teilen der Zulassungsbescheinigung, dem Personalausweis und der Vollmacht benötigt der Zulassungsservice für die Eintragung am Straßenverkehrsamt das Teilegutachten eines Sachverständigen (ABE), die Prüfbescheinigung der Hauptuntersuchung (HU) sowie die Bescheinigung über die Abgasuntersuchung (AU).
Der Verlust von Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief und Kennzeichen
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Kommen Fahrzeugpapiere oder Kennzeichen abhanden, muss schnell Ersatz herbei. Auch dies übernimmt der Zulassungsdienst. Benötigt werden zunächst der noch vorhandene Teil der Zulassungsbescheinigung, der Personalausweis und eine Vollmacht.
Bei einem reinen Verlust ist gemäß § 5 STVG grundsätzlich eine Versicherung an Eides statt abzugeben. Bei einem Diebstahl von Kennzeichen, Fahrzeugschein oder Fahrzeugbrief muss dagegen Anzeige bei der Polizei erstattet und diese beim Zulassungsservice vorgelegt werden.
Kurzzeitkennzeichen und Überführungen
Kurzzeitkennzeichen sind bis je nach Versicherungslaufzeit ein bis fünf Tage lang gültig. Für die nötigen Formalitäten braucht der Zulassungsservice den Fahrzeugschein – sofern das Fahrzeug nicht abgemeldet ist, den Fahrzeugbrief, den Personalausweis, die Vollmacht sowie einen gültigen TÜV-Bericht. Ebenfalls erforderlich ist eine eVB-Nummer für Kurzzeitkennzeichen der KFZ-Haftpflichtversicherung. Quasi alle Anbieter übernehmen auch diesen Service und bieten dem Kunden eine eVB-Nummer, was natürlich mit Kosten verbunden ist. Bei einigen Zulassungsdiensten haben Fahrzeughalter aber auch die Möglichkeit, eine eigene eVB-Nummer mitzubringen. Dadurch lässt sich bares Geld sparen.
Ausfuhrkennzeichen/Zollnummer
Für ein Ausfuhrkennzeichen benötigt der Zulassungsservice bei zugelassenen Fahrzeugen die bisherigen Kennzeichenschilder, eine Vollmacht, den Personalausweis sowie die Zulassungsbescheinigungen Teil I und Teil II. Hier ist zu beachten, dass der Wagen zwecks Identitätskontrolle an der Zulassungsstelle vorgestellt werden muss. Außerdem müssen HU und AU für den Zeitraum des Ausfuhrkennzeichens gültig sein.
Wunschkennzeichen
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Als zusätzlichen Service bieten die Zulassungsdienste meist die Auswahl des persönlichen Wunschkennzeichens an. Dies erledigt der Kunde jedoch in der Regel selbst und online über die Homepage des Zulassungsservices, der seinerseits wieder über Links auf die entsprechenden Portale verweist. Nur wenige Zulassungsdienste nehmen die Wünsche selbst entgegen und fragen das Wunschkennzeichen bei der Zulassungsstelle an.
So funktioniert der Ablauf bei einem Zulassungsservice
Der Ablauf ist bei fast allen Dienstleistern identisch: Entweder bringt der Kunde die erforderlichen Unterlagen in eine von meist mehreren Annahmestellen innerhalb einer Stadt oder die Dokumente werden von Mitarbeitern des Kfz-Anmeldeservices beziehungsweise von einem Kurierdienst abgeholt. Bei der Abholadresse kann es sich wahlweise um den privaten Wohnort oder auch die Arbeitsstätte des Kunden handeln. Hat der Dienstleister alle Formalitäten erledigt, erhält der Kunde die fertige Zulassung mit allen Dokumenten sowie gegebenenfalls den geprägten Kfz-Kennzeichen wiederum per Bringservice oder Kurierdienst zurück.
Einige Anbieter benötigen für den kompletten Ablauf nur einen Werktag, bei anderen Zulassungsdiensten kann dieser Service aber auch mehrere Tage dauern.
Daran erkennen Verbraucher einen guten Zulassungsservice
Dort sind auch Bewertungen der Anbieter zu finden.
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Wichtig ist, dass der Zulassungsdienst jeden Kunden vorab umfassend über die benötigten Dokumente informiert. Eine ausführliche Beratung ist daher für einen guten Kfz-Anmeldeservice selbstverständlich. Vor allem in Großstädten bieten viele Servicestellen auch mehrsprachige telefonische oder persönliche Beratungen an, damit Missverständnisse durch eine möglicherweise schlechte Verständigung ausgeschlossen werden können. Außerdem sollten die Konditionen für die einzelnen Dienstleistungen transparent dargelegt werden, damit der Kunde schon vorher über die zu erwartenden Kosten im Bilde ist. Bei Zeitmangel oder in ganz dringenden Fällen können Verbraucher viele Zulassungsdienste auch online und somit außerhalb der üblichen Geschäftszeiten beauftragen.
Die Kosten für den Service eines Zulassungsdienstes
Die Preise bei den einzelnen Zulassungsdiensten hängen unter anderem davon ab, ob der Kunde aus dem direkten Einzugsbereich oder dem Umland stammt. Verbraucher sollten darauf achten, ob in den jeweiligen Preisen bereits die Gebühren der Zulassungsstellen enthalten sind.
Als Orientierungshilfe dienen folgende Angaben (Gebühren der Zulassungsstellen bereits inklusive):
- Neuanmeldungen inklusive Kennzeichen und Kennzeichenhalterungen: 100,00 Euro
- Ummeldungen: 80,00 Euro
- Abmeldungen: 40,00 Euro
- Kurzzeitkennzeichen ohne evb (Haftpflichtversicherung): 80,00 Euro
- Kurzzeitkennzeichen mit evb (Haftpflichtversicherung): 120,00 Euro
Wer eine besonders schnell „Expressbearbeitung“ wünscht, zahlt in der Regel zusätzliche Gebühren. Abweichungen nach oben und unten sind je nach Zulassungsdienst üblich.
Die Vor- und Nachteile eines Zulassungsdienstes
rund um die Kfz-Zulassung.
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Die enorme Zeitersparnis ist ein ganz wichtiges Argument, das für einen Zulassungsdienst spricht. Lange Wartezeiten auf dem Straßenverkehrsamt entfallen, der Kunde kann sich stattdessen wesentlicheren Dingen zuwenden. Außerdem erspart er sich mögliche Mehrfahrten zur Zulassungsstelle, weil beispielsweise Dokumente fehlen: Der Zulassungsdienst erklärt schließlich vorab ganz genau, welche Unterlagen gebraucht werden, und weist den Fahrzeughalter auf eventuell fehlende oder falsche Papiere hin. Wer sich für den Behördengang nicht extra Urlaub nehmen möchte, trifft mit einem Zulassungsdienst ebenfalls eine sinnvolle Wahl.
Den einzigen Nachteil stellen die Kosten dar. Jeder Zulassungsservice verlangt für seine Dienstleistungen Gebühren.
Kfz-Anmeldeservice: Zeit sparen und Nerven schonen
Wer die Investition nicht scheut, kann sein Auto ganz bequem an-, ab- oder ummelden lassen. Auch andere Dienstleistungen wie Kurzzeitkennzeichen oder die Beschaffung von Ersatzpapieren übernimmt der Zulassungsservice schnell und zuverlässig. Fahrzeughalter sparen dadurch viel Zeit und schonen ihre Nerven, zumal ihnen Serviceleistungen wie der Hol- und Bringservice wirklich alles abnehmen. Lästige Behördengänge müssen also nicht sein: weder für Privatpersonen noch für Unternehmer mit eigenem Fuhrpark.