Der Transporter im Überblick
Ob als Zustellfahrzeuge von Paketdiensten, im Fuhrpark von Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben oder als Servicefahrzeuge großer Unternehmen: Transporter bzw. Kleintransporter begegnen uns im Alltag ständig. Nahezu jeder renommierte Fahrzeughersteller bietet Transportwagen in Form vielseitig einsetzbarer Nutzfahrzeuge an. Wie diese Fahrzeugklasse definiert wird, welche Eigenschaften und Richtlinien für sie gelten und warum sie so wichtig für den reibungslosen Ablauf unseres Alltags sind, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.
Definition der Fahrzeugklasse
Als Transporter bzw. Kleintransporter werden die im Vergleich zu regulären Lkw und Zugmaschinen kompakteren Lastkraftwagen bezeichnet. Fahrzeuge dieser Art sind vornehmlich für die schnelle Beförderung von Lasten konzipiert. Hierfür sind sie entweder mit einem kastenförmigen Aufbau (mit oder ohne Fenster = „geschlossener Kasten“ oder „Kombi“) oder mit einer Pritsche versehen. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Unterklassen: Die erste Kategorie bilden Kleintransporter mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 3,5 Tonnen. Diese dürfen mit einer Fahrerlaubnis der Klasse B (Autoführerschein) gefahren werden. Als richtige Transporter hingegen werden Transportwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 7,5 Tonnen bezeichnet. Für sie benötigt man die Führerscheinklasse C1. Eine Sonderform des Transporters ist der sogenannte Hochdachkombi. Hierbei handelt es sich um einen Pkw mit hinten aufgesetztem Kasten. Viele Kleintransporter und Transporter sind zusätzlich in Form von Kleinbussen zur Beförderung von Personen erhältlich. Diese sind meist baugleich und unterschieden sich lediglich in der Gestaltung des Innenraums. Fahrzeuge dieser Kategorie sind im Normalfall mit Handschaltung ausgerüstet, da die Übersetzung bei hohen Lasten somit besser zu kontrollieren ist.
Regelungen und Richtlinien zu Transportern und Kleintransportern
Kleintransporter können gegebenenfalls als Lkw zugelassen werden. Um sie von den oft baugleichen Pkw-Modellen abgrenzen zu können, muss der Transporter ein Kriterium erfüllen, das ihn als Fahrzeug zur Beförderung von Lasten charakterisiert: Der Laderaum muss größer als die Fahrerkabine und von ihr abgetrennt sein.
Bei Dieselmodellen kann die Zulassung als Lkw zu einer geringeren steuerlichen Belastung führen als bei der Zulassung als Pkw. Ist ein Transporter jedoch als Lkw zugelassen, gilt für ihn das Sonntagsfahrverbot für Lkw mit Anhänger. Das bedeutet, dass ein solches Fahrzeug zwar sonntags gefahren werden darf, aber nur ohne Anhänger. Hinsichtlich HU und AU gelten für (Klein-)Transporter die gleichen Regelungen wie für Pkw.
Für Transporter ab einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen ist der Betrieb eines Fahrtenschreibers erforderlich.
Mögliche Einsatzgebiete für Transporter und Kleintransporter
Es gibt nahezu unendlich viele Verwendungsmöglichkeiten für Kleintransporter und größere Transportwagen. Einige Beispiele:
- Auslieferfahrzeuge von Paket- und Kurierdiensten
- als Kundendienst- und Servicefahrzeuge
- zur Beförderung von Werkzeug, Material und Mitarbeitern in Handwerksbetrieben
- als Verkaufsfahrzeuge mit entsprechenden Sonderaufbauten
- als Einsatzfahrzeuge unterschiedlichster Dienste (Feuerwehr, Rettungsdienste etc)
Wichtige Vor- und Nachteile der Fahrzeugklasse
Transporter sind deutlich wendiger und kompakter als herkömmliche Lkw. Zugleich bieten sie enorme Ladekapazitäten und starke Leistungsreserven. Sie lassen sich dadurch hervorragend für den Liefer- und Kundenverkehr in urbanen Gebieten einsetzen, sind jedoch ebenso für Langstrecken auf der Autobahn geeignet. Aufgrund ihrer robusten Konstruktion sind sie zumeist sehr langlebig und erreichen hohe Laufleistungen. Ihr größter Vorteil liegt in der vielseitigen Einsetzbarkeit. Nachteilig zu bewerten ist die – zum Beispiel im Vergleich mit baugleichen Pkw-Modellen – meist spartanisch gehaltene Ausstattung. Bessere bzw. komfortablere Ausstattungsvarianten sind oft nur gegen hohe Mehrpreise erhältlich.
Bei der Auswahl eines geeigneten Transporters sollten insbesondere folgende Merkmale berücksichtigt werden:
- Ladekapazität
- Motorleistung
- Unterhalt im Hinblick auf laufende Kosten und Kraftstoffverbrauch
- ggf. benötigte Einbauten im Laderaum
Ursprung und Geschichte der Kleintransporter
Erste Kleintransporter gab es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg. Hierbei handelte es sich meist um dreirädrige Fahrzeuge, sogenannte Eil-Lieferwagen, mit kleinem Kasten- oder Pritschenaufbau. Ihren wahren Siegeszug traten die Transporter jedoch erst nach dem Krieg an, als sie die bis dahin üblichen Pferdefuhrwerke sukzessive ersetzten. Sie wurden Schnelltransporter genannt, waren karg ausgestattet und verfügten nur über eine schwache Motorleistung. Erst nach und nach wurden die Motoren größer und die Nutzlasten der Transporter stiegen deutlich an. Heute kooperieren nicht selten mehrere Hersteller, um jeweils eigene Transportwagen auf einer gemeinsamen Basis anzubieten.
Bekanntester Vertreter: der VW Transporter
Einen weltweit hohen Bekanntheitsgrad hat der VW Transporter, der mittlerweile in der sechsten Generation produziert wird und unter anderem als Kleinbus „Bulli“ wahren Weltruhm erreichte. Andere Hersteller haben ebenfalls Modell-Serien, die sich bereits seit Jahrzehnten auf dem Markt bewährt haben: so etwa Ford mit seinem Transit oder die Nissan/Datsun Vanette und der Mercedes Sprinter.
Transporter – unersetzlich für Zusteller und Handwerker
Transporter und Kleintransporter sind aus der heutigen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Als wendige und schnelle Alternative zu größeren LKW sind sie im Zusteller- und Transportgewerbe, im Handwerk und in zahlreichen weiteren Branchen unersetzlich. Durch spezielle Einbauten im Laderaum, die beispielsweise der Aufnahme von Werkzeugen oder Arbeitsmaterialien dienen, lassen sie sich optimal für ihre Zwecke ausrichten.