Der Rußpartikelfilter (DPF) in der Übersicht
Rußpartikelfilter (DPFs) werden vorrangig in Dieselfahrzeugen verbaut, um deren Schadstoffausstoß zu reduzieren. Im nachfolgenden Artikel erfahren Sie, wie Dieselpartikelfilter funktionieren, wo die Unterschiede liegen und welche Vorteile sie bieten.
Funktionsweise von Rußpartikelfiltern
Die Aufgabe des Rußpartikelfilters besteht darin, feine Partikel aus den Abgasen zu entfernen, da diese als gesundheitsschädlich gelten. Je nach Aufbau ist das Grundprinzip der Filter unterschiedlich: So kann es sein, dass poröse Stoffe eingesetzt werden, die keine oder nur sehr wenige Partikel durchlassen. Es ist jedoch auch möglich, die Partikel durch eine gezielte Strömungsführung aus dem Abgasstrom abzuscheiden. Der so gesammelte Ruß wird dann zyklisch verbrannt, sodass sauberere Abgase freigesetzt werden. Hierbei bleiben jedoch Rückstände zurück, die nicht verbrannt werden können und somit dazu führen, dass Partikelfilter nur eine begrenzte Lebensdauer besitzen und folglich regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Außerdem ist der Verbrennungsvorgang, der auch als „Regeneration“ bezeichnet wird, nur bei hohen Temperaturen möglich, sodass bei Fahrzeugen, die ausschließlich auf Kurzstrecken eingesetzt werden, vermehrt Filter verstopfen können.
Bauarten von Rußpartikelfiltern
In den allerhäufigsten Fällen werden Rußpartikelfilter mit wanddurchfluteten Keramikmodulen verbaut, da diese in der Lage sind, bis zu 98 % der Rußpartikel herauszufiltern. Da erst ab der Euro 6-Norm die Partikelanzahl begrenzt wurde und nicht mehr nur die Masse, sind diese Filter mehrheitlich vorhanden.
Allerdings sind diese nicht in der Lage, auch kleinste Partikel herauszufiltern. Eine weitere Bauart ist der Sintermetallfilter, der vom Prinzip her genauso arbeitet wie ein Filter mit wanddurchfluteten Keramikmodulen. Er besitzt jedoch statt Keramik gefaltete Metalltaschen aus porösem Sintermetall. Außerdem gibt es Nebenstrom-Tiefbettfilter, die auf Basis strömungsdynamischer Effekte die Partikel aus dem Abgasstrom herausfiltern. Hierbei besteht ein Nachteil darin, dass nur circa 40 % der Partikelmasse herausgefiltert wird. Im Gegensatz zu den anderen Bauarten ist es jedoch möglich, bis zu 80 % der Feinstpartikel zu beseitigen.
Steuerliche Aspekte
Fahrzeuge mit Rußpartikelfilter werden nicht (mehr) besonders von der Kfz-Steuer gefördert. Allerdings werden seit dem 01. Januar 2007 Dieselfahrzeuge, die keinen Rußpartikelfilter besitzen, höher besteuert. Zudem gab es zeitweise spezielle Programme, um die Nachrüstung in älteren Fahrzeugen zu fördern. Heutzutage gehört der Dieselpartikelfilter zum Standard eines Neuwagens dazu.
Umweltzonen
Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter mit der Abgasnorm Euro 1 erhalten keine Umweltplakette und dürfen somit nicht in Umweltzonen gefahren werden. Eine rote Plakette erhalten Dieselfahrzeuge mit der Schadstoffklasse Euro 2 oder der Schadstoffklasse Euro 1 sowie einem Partikelfilter. In vielen Umweltzonen bleibt aber auch mit einer roten Plakette die Einfahrt verwehrt. Eine gelbe Plakette erhält, wer ein Dieselfahrzeug nach Euro 2-Norm mitsamt Partikelfilter oder ein Fahrzeug entsprechend der Euro 3-Norm fährt. Alle Dieselfahrzeuge, die neuere Abgasnormen erfüllen, erhalten eine grüne Plakette und müssen somit, zumindest solange keine weitere Plakette eingeführt wird, nicht mit Einschränkungen auf den deutschen Straßen rechnen.
Rußpartikelfilter in Diesel- und Ottomotoren
Der Dieselpartikelfilter für Pkws wurde über lange Zeit hinweg von Umweltverbänden gefordert. Da dieser jedoch teurer und auch aufwendiger in der Wartung ist, kam erst im Jahr 2000 der erste Pkw mit Dieselpartikelfilter auf den Markt. Andere Hersteller folgten Peugeots Beispiel, während der Dieselpartikelfilter einige politische Debatten später schließlich Pflicht beim Bau von Neuwagen wurde. Zudem wurde ein Programm zur Nachrüstung bei Bestandsfahrzeugen gestartet.
Partikelausstoß von Benzinmotoren
Die als besonders gefährlich geltenden Mikropartikel entstehen vor allem dann, wenn der Kraftstoff mit hohem Druck direkt in den Brennraum gespritzt wird. Benziner wurden lange Zeit mit indirekter Einspritzung entwickelt, sodass die Feinstaubproblematik, die Anfang dieses Jahrtausends so heftig diskutiert wurde, vor allem den Dieselmotor betraf. Aktuell gibt es jedoch immer mehr Benziner, die ebenfalls über eine Direkteinspritzung verfügen. Aus diesem Grund entstehen auch bei diesen gesundheitsgefährdende Mikropartikel. Um die neuesten Abgasgrenzwerte für Benziner einhalten zu können, wird es deshalb notwendig, Rußpartikelfilter für Ottomotoren einzusetzen. Erste Modelle sind bereits im Handel erhältlich (Stand: Juli 2018); mit einer flächendeckenden Einführung wird in den nächsten Jahren gerechnet.
Bei Problemen hilft das Kfz-Serviceportal weiter
Bei auftretenden Problemen mit dem Rußpartikelfilter stehen Ihnen zahlreiche kompetente Ansprechpartner in Ihrer Nähe zur Verfügung. Diese werden Ihnen im Kfz-Serviceportal aufgelistet, sodass Sie keine Zeit mit der Suche verschwenden. Im Portal finden Sie ebenfalls spannende Fakten zu Kfz-Themen aller Art, wie verschiedenen Fahrzeugtypen und Kennzeichen. Vorbeischauen lohnt sich!